Mittersill. Ozan Kabak ist nicht mit Schalke 04 ins Trainingslager gereist - geredet wird über ihn trotzdem. Er soll Schalke viel Geld einbringen.
Ein gefragter Mann in Mittersill ist Sportdirektor Rouven Schröder vom FC Schalke 04. Nach der Trainingseinheit am Mittwochvormittag stellte er sich 50 mitgereisten Fans vor, beantwortete geduldig einige Fragen - zu Schalke, auch private. Alt-Arnsberger sei er zum Beispiel und verriet, wie es in seiner Verwandtschaft ankam, als er einen Vertrag bei den Königsblauen unterschrieben hatte. Zumeist aber telefoniert Schröder aber, auch, wenn er beim Training zusieht. Schalke will noch Profis verpflichten - muss aber erst einmal Spieler abgeben. Zum Beispiel einen, der gar nicht nach Mittersill mitgereist ist: Ozan Kabak.
Der Innenverteidiger, der zuletzt sechs Monate lang für den FC Liverpool spielte, steht ab 1. Juli wieder auf Schalke unter Vertrag. Nach dem Aus der türkischen Nationalmannschaft bei der EM am 20. Juni bekam er drei Wochen Sonderurlaub. Am Montag, 12. Juli, aber müsste er in Gelsenkirchen wieder antreten - kurz vor dem Saisonauftakt gegen den HSV (Freitag, 23. Juli, 20.30 Uhr/Sat.1). Dass Kabak noch einmal kommt, will Schröder aber verhindern.
Bayer Leverkusen ist an Schalkes Ozan Kabak interessiert
Am Mittwoch nach dem Training bestätigte er, dass es für einige Spieler Anfragen geben würde. Konkret sei aber nichts. Das heißt, dass kein Angebot in seinem Mail-Postfach lag, in dem ein Verein schon Zahlen nannte. "Der Transfermarkt", sagt Schröder, "ist sehr, sehr, sehr ruhig. Mit unseren Verkaufskandidaten hat das nichts zu tun. Jeder wartet, wann der erste Dominostein fällt. Die Vorgespräche zeigen, dass unsere Spieler klar am Markt positioniert sind. Wir sind guten Mutes."
Auch interessant
Klar ist: Schalke muss noch Transfereinnahmen generieren. Bisher gab es lediglich für Suat Serdar 6,5 Millionen Euro von Hertha BSC. Für Kabak stellen sich die Königsblauen eine zweistellige Millionen-Ablöse vor, er ist der Königstransfer. Das suggeriert auch Schröder: "Es wird ja kein kleiner Transfer. Es ist nicht so, dass wir sagen, dass wir über eine kleine Ablösesumme und einen minimalen Bonus sprechen. Das ist bedeutend für den Verein." Zu den Interessenten gehören Klubs aus dem Ausland - aber auch aus der Bundesliga. Bayer Leverkusen ist zum Beispiel interessiert.
Schalke-Sportdirektor Schröder nennt den Stichtag
Einen Stichtag für eine Entscheidung gibt es, bekannte Schröder. Er sagte: "Schlägt er bei uns im Training auf - oder können wir ihn vorher transferieren?" Das Ziel von beiden Seiten ist klar: Ein Transfer soll es sein.