Gelsenkirchen. Sechs Leihspieler stehen bei Schalke im Sommer wieder auf der Matte, der Klub muss sie bei der Kaderplanung berücksichtigen. So ist der Stand.

Ahmed Kutucu hat sich früh festgelegt, er will mithelfen, dass Schalke auf direktem Weg die Rückkehr in die Bundesliga schafft. „Wir werden Meister in der kommenden Saison“, sagte der 21 Jahre alte Stürmer, der derzeit an den niederländischen Erstligisten Heracles Almelo ausgeliehen ist. Im Sommer läuft sein Leihvertrag aus, dann ist er wieder Schalker.

Ahmed Kutucu ist einer von sieben Spielern, die Schalke derzeit an andere Vereine ausgeliehen hat – sechs von ihnen stehen im Sommer wieder auf der Matte; nur Bernard Tekpetey bleibt noch ein weiteres Jahr in der ersten bulgarischen Liga bei Ludogorets Razgrad. Die anderen sind: Ozan Kabak (FC Liverpool), Sebastian Rudy (TSG Hoffenheim), Markus Schubert (Eintracht Frankfurt), Jonas Carls (Vitoria Guimaraes) und Rabbi Matondo (Stoke City). „Diese Spieler sind auch Spieler von Schalke 04, weil sie mit entsprechenden Verträgen ausgestattet sind“, betont Sportvorstand Peter Knäbel: Er muss sie bei der Kaderplanung berücksichtigen. Auch wenn die Ausgangslagen zum Teil höchst unterschiedlich sind: Ozan Kabak wird kaum mit in die Zweite Liga gehen, für ihn erhofft sich Schalke eher einen hohen Transfererlös. Ahmed Kutucu könnte dagegen einen neuen Anlauf nehmen. Und Sebastian Rudy, nun ja, das ist ein Fall für sich.

Rudy hat auf Schalke noch einen Vertrag bis 2022

Sebastian Rudy (31) hat auf Schalke noch einen Vertrag bis 2022; er ist einer der Großverdiener aus der Zeit von Ex-Manager Christian Heidel. Leisten kann sich Schalke den früheren Nationalspieler in der Zweiten Liga nicht, doch Knäbel muss damit rechnen, dass Hoffenheim Rudy im Sommer erst einmal wieder nach Gelsenkirchen zurückschickt. Denn das drückt den Preis für die TSG. Eine Ablösesumme kann Schalke nicht erwarten, bestenfalls eine Vertragsauflösung. Knäbel sagte zuletzt bei der Veranstaltung MitGEredet vor Vereinsmitgliedern zum Thema Leihgaben und Rudy: „Natürlich wäre es schön, wenn die Entscheidung möglichst früh fallen würde, weil sie Planungssicherheit bietet.“ Er hofft auf Bewegung am Verhandlungstisch „in den nächsten Wochen“.

Hoffenheims Schnäppchenpreis

Im vergangenen Sommer spielte Rudy bis September noch für Schalke, ehe Hoffenheim ihn kurz vor Transferschluss zurückholte – zum Schnäppchenpreis. Schalke musste sich an dem Gehalt beteiligen, sparte aber dennoch circa zwei Millionen Euro. Bei der TSG ist Rudy Stammspieler (31 Einsätze).

Liverpool hat noch Zeit für die Kaufoption bei Kabak

Die besten Aussichten, einen der Leihspieler endgültig verkaufen zu können, hat Schalke bei Ozan Kabak. Der türkische Innenverteidiger ist beim FC Liverpool Stammspieler (13 Einsätze in der Rückrunde, alle von Beginn an). Liverpool hat allerdings noch Zeit, um die Kaufoption ziehen zu können, die bei 20 Millionen Euro liegen soll. Und es ist nicht auszuschließen, dass sich Jürgen Klopp auf der Innenverteidiger-Position noch anderweitig orientiert. Dennoch: Für den talentierten Kabak sollte es einen Markt geben – die Frage ist nur, zu welchem Preis.

Matondo nicht mal in der Zweiten Liga Stammspieler

Deutlich schlechter sieht es bei Rabbi Matondo aus, der auch in der zweiten englischen Liga bei Stoke City nicht mal die Hälfte aller Spiele absolvierte (acht von 21). Am vergangenen Wochenende erzielte Matondo aber beim 1:1 gegen Nottingham Forest seinen ersten Treffer. Stoke hat eine Kaufoption für den walisischen Nationalspieler: Unwahrscheinlich, dass sie greift.

Ein völliger Fehlschlag war für Jonas Carls bisher die Leihe in die portugiesische Liga zu Vitoria Guimaraes: Der Linksverteidiger kam nur am ersten Spieltag zum Einsatz, danach verschwand er in der Versenkung. Eine Empfehlung für die Schalke-Rückkehr ist das nicht.

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Noch gar keinen Einsatz hat sogar Markus Schubert für Eintracht Frankfurt: Der Torwart, der mit Frederik Rönnow im September den Platz getauscht hatte, hat schon angekündigt, wieder auf Schalke seine Chance suchen zu wollen.

Und dort dürfte er dann wahrscheinlich Ahmed Kutucu wiedersehen, der in der Rückrunde bei Heracles Almelo in den Niederlanden wieder seine alte Form finden will. Bisher allerdings auch mit mäßigem Erfolg: Zwar machte das Schalke-Talent zwölf Spiele in der Ehrendivision, stand aber nur dreimal in der Startelf und erzielte noch kein Tor.