Gelsenkirchen. Schalke steht in der Krise vor einem Umbau. Ex-Finanzvorstand Peter Peters strebt ein Mandat an. Schon jetzt mischt er mit. Eine Analyse.

Gute Nachrichten hatte Christina Rühl-Hamers (44) nicht zu verkünden, als in der vergangenen Woche der Sportbeirat des FC Schalke 04 zusammentrat. In diesem Gremium sitzen die zehn Abteilungsleiter der Königsblauen – von Handball bis Tischtennis. Doch während Finanz-Vorständin Rühl-Hamers der Runde verkündete, dass der Rotstift diesmal bei den Handballern kreist, überraschte ein wenig, wer auch in der Runde saß: Rühl-Hamers‘ Vorgänger Peter Peters, der im Juni 2020 zurückgetreten war – nach Unstimmigkeiten mit dem damaligen Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies, der wenig später selbst zurücktrat.

Peters war 28 Jahre lang für Schalkes Finanzen zuständig

Wie Schalke auf Nachfrage dieser Redaktion mitteilte, war Peters als Mitglied der Ski-Abteilung anwesend. Der 58-Jährige, der 28 Jahre lang für die Finanzen zuständig war, mischt wieder mit – wenn auch in einer Abteilung, die fast nur auf dem Papier existiert. Gegründet wurde die Ski-Abteilung im Jahr 2002 allein, um die „Biathlon World Team Challenge“ in der Veltins-Arena ausrichten zu können.

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Die jährliche Anmeldung des Wettkampfs bei der Internationalen Biathlon Union (IBU) muss durch einen Skiklub erfolgen, der Mitglied im austragenden nationalen Verband ist. Abteilungsleiter ist Thorsten Kramer aus dem Arena-Management.

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Kramer nahm auch an der Sitzung des Beirats teil. Er hatte Peters mitgenommen. Doch was könnte dahinterstecken? Der Sportbeirat entsendet ein Mitglied in den Aufsichtsrat – aktuell ist dies der Aufsichtsrats-Vorsitzende Dr. Jens Buchta. Buchtas Mandat gilt bis 2022. Vom Sportbeirat könnte er einstimmig abberufen werden. Geht Buchta, wäre sein Platz vakant.

Peters bewirbt sich aktuell um ein Mandat im Aufsichtsrat. Allerdings ist unklar, ob er vom Wahlausschuss überhaupt für die Wahl am 13. Juni zugelassen wird. Fünf Mandate werden bei der Mitgliederversammlung vergeben, zehn Kandidaten vom Ausschuss zugelassen. Es gibt aber über 20 Bewerber.

Gut möglich, dass Peter Peters auf Schalke einen Plan B hat

Sollte Peters auf diesem Weg scheitern, könnte er es über die Abteilungen versuchen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich ein Strippenzieher wie er einen Plan B zurechtgelegt hat.