Gelsenkirchen. Schalke legt an diesem Dienstag seine Geschäftszahlen für das Jahr 2020 vor. Fest steht schon jetzt: Die finanziellen Perspektiven sind düster.

Man muss kein Hellseher sein, um dies zu sagen: Was am Dienstag ab 13 Uhr beim FC Schalke 04 verkündet wird, wird nichts Gutes sein. Der abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist legt seine Geschäftszahlen für das Jahr 2020 vor. Bereits bekannt ist, dass der Umsatz des Konzerns im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres um etwa ein Drittel einbrach auf rund 102 Millionen Euro und erneut ein Verlust verbucht werden musste, damals lag das Defizit bei 10,3 Millionen Euro. Die finanziellen Perspektiven sind also düster: In dem Stadion, das normalerweise rund 62.000 Zuschauern Platz bietet, muss die Mannschaft wegen der Corona-Pandemie vor leeren Rängen spielen, zudem ist der Abstand des Tabellenletzten zu den Nichtabstiegsrängen groß – und ein Abstieg nach 30 Jahren Erstligazugehörigkeit hätte finanziell weitreichende Folgen.

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Den Konzernbericht stellt Schalkes Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers vor, die seit vergangenem Oktober im Amt ist. Unlängst konnten die Königsblauen zumindest eine gute Nachricht verkünden: Das russische Energieunternehmen Gazprom bliebe auch im Abstiegsfall Hauptsponsor der Knappen, von einer Kündigungsoption im Falle des Abstiegs wird die russische Firma nicht Gebrauch machen. Stattdessen sagte Gazprom dem Klub unabhängig von dessen Ligazugehörigkeit seine Unterstützung für mindestens drei weitere Jahre zu.

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Immerhin hat Schalke erst einmal Ruhe in der Trainerfrage

Zu den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Sponsoringdeals wurden keine Angaben gemacht. Zuletzt soll Gazprom unbestätigten Medienberichten zufolge rund 20 Millionen Euro pro Jahr überwiesen haben. Schalke hatte zuletzt rund 205 Millionen Euro Schulden. Immerhin: Ein weiterer Trainer müsste in den kommenden Monaten voraussichtlich nicht noch zusätzlich bezahlt werden. Schalke-Sportvorstand Peter Knäbel bekräftigte jüngst, dass Dimitrios Grammozis auch beim wahrscheinlichen Abstieg in die 2. Fußball-Bundesliga Trainer bleiben werde. „Eindeutig“, sagte der 54-Jährige vor der Partie der Königsblauen bei Bayer Leverkusen im TV-Sender Sky. Nach der Trennung von Christian Gross habe sich Schalke „bewusst dazu entschieden, beide Szenarien abzudecken“. (fs)