Gelsenkirchen. Der Machtkampf auf Schalke geht in die nächste Runde. Aufsichtsratschef Buchta übt Kritik an der Gruppe, die Ralf Rangnick installieren will.
Beim Fußball-Bundesligisten Schalke 04 ist der Machtkampf öffentlich eskaliert. Aufsichtsratschef Jens Buchta wirft einer Gruppe, die Ralf Rangnick am Gremium vorbei als Vorstand und Trainer installieren will, vereinsschädigendes Verhalten vor. „Man muss sich das einfach mal vorstellen: Da hat eine nicht-legitimierte Gruppe mit Rangnick gesprochen und ihm im Namen des Vereins ein Angebot gemacht“, sagte der 62 Jahre alte Rechtsanwalt im Interview mit der SZ. „Das ist ein klarer Verstoß gegen ordnungs- und satzungsgemäße Abläufe und gegen die Absprachen, die wir im Aufsichtsrat haben.“
Berichte über eine „Voreinigung“ mit dem Wunschkandidaten seien „gezielt initiiert“ gewesen, sagte Buchta. Die Gruppe, die über den Aufsichtsratsmann Stefan Gesenhues kommuniziert, habe zudem Sponsoren (u.a. Veltins und Stölting) aufgefordert, für den Fall einer Ablehnung Rangnicks ihr Engagement zu überdenken, und somit Druck ausgeübt. „Deswegen meine Beurteilung: vereinsschädigend. Tut mir leid, anders kann ich das nicht nennen“, sagte Buchta.
Schalke: Buchta glaubte nicht an die Chance auf Rangnick-Verpflichtung
Kurios: Der Aufsichtsrat habe Rangnick nicht angesprochen, „weil wir meinten, wir könnten ihm nicht die Rahmenbedingungen bieten, wie er sie in Leipzig und Hoffenheim hatte“, berichtete Buchta. Nun fänden doch offizielle Gespräche mit dem 62-Jährigen statt: „An ihm gehen wir selbstverständlich nicht vorbei.“
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Insgesamt sei die Posse beim stark abstiegsbedrohten Tabellenletzten der Bundesliga „keine gute Geschichte“. Es gehe wohl um Wahlkampf, vermutet der Vorsitzende des Aufsichtsrates: „Drei Mitglieder dieser Gruppe sind interessiert daran, bei der nächsten Mitgliederversammlung in den Aufsichtsrat gewählt zu werden.“ (sid mit fs)