Gelsenkirchen/Essen. Schalke nimmt jetzt die Gespräche mit Rangnick-Berater Kosicke auf. Dabei kommen zum ersten Mal die konkreten Zahlen auf den Tisch.

Es ist das große Aufgebot, mit dem der FC Schalke 04 in die Gespräche um Ralf Rangnick geht. Nicht nur Jens Buchta (57), der Vorsitzende des Aufsichtsrates, und sein Stellvertreter Peter Lange (65) sitzen mit am Tisch, sondern auch Schalkes Finanzchefin Christina Rühl-Hamers (44). Damit ist klar: Jetzt geht es um konkrete Zahlen, nicht mehr nur um ein Vorgeplänkel. Jens Buchta macht ernst: Schalke will Ralf Rangnick.

Der 62-Jährige, der neuer Sportvorstand auf Schalke werden könnte, wird bei der ersten Verhandlungsrunde an diesem Donnerstag durch seinen Berater Marc Kosicke (50) vertreten. Kosicke wird dabei erfahren, was Schalke Rangnick bieten kann – vor allem, mit welchem Personaletat er das Projekt Wiederaufstieg in der Zweiten Liga angehen müsste. „Wir werden in den Gesprächen klären, ob ein Engagement von Ralf Rangnick auf Schalke unter den gegebenen Rahmenbedingungen möglich ist“, sagt Buchta der WAZ und kündigt an: „Wenn dem so sein sollte, werden wir versuchen, es umzusetzen.“

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Schalke: Externe Gruppe holte Rangnicks Bereitschaft ein

Noch allerdings ist der Weg zur Königslösung für Schalke weit. Immerhin: Dass Kosicke zu den Verhandlungen angereist kommt, unterstreicht die grundsätzliche Bereitschaft von Rangnick zum Einstieg auf Schalke. Diese Bereitschaft wurde eingeholt durch die externe Gruppe („Tradition und Zukunft“) um Uli Paetzel (49) und Frank Haberzettel (55). Konkret für Schalke sprechen kann aber nur der amtierende Aufsichtsrat um Buchta und Lange. Sie klären jetzt im ersten Schritt ab, was Rangnick plant und wie er sich den Schalker Wiederaufbau vorstellt.

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Spannend wird aber vor allem der zweite Teil der Gespräche, wenn Finanzchefin Christina Rühl-Hamers als Vertreterin des Schalker Vorstands mit an den Tisch kommt. Denn Kosicke kennt bisher nur die Zahlen, die die externe Gruppe Rangnick in Aussicht gestellt hat. Maßgeblich ist jedoch das, was Schalke im Lizenzierungsverfahren für die Zweite Liga angibt. Diese konkrete Zahl wird Rühl-Hamers präsentieren – bisher ist sie noch nicht bekannt.

Schalke plant aktuell mit einem Personaletat von 30 Millionen Euro

Eingereicht werden muss der Lizenzantrag für die Zweite Liga bis zum 1. April. Nach WAZ-Informationen strebt Schalke dabei einen Personaletat von 30 Millionen Euro an – mehr kann im Moment nicht seriös zugesagt werden. Wenn sich Rangnick unter diesen Bedingungen den Job auf Schalke vorstellen kann, dann wäre eine Hürde aus dem Weg geräumt. Ob die Summe bis zum 1. April noch steigen kann, muss man abwarten. Die externe Gruppe um Paetzel und Haberzettel hat nach unseren Informationen weitere Sponsoren gewonnen, die bereit sind, Schalke zu unterstützen, sobald Rangnick unterschrieben hat.

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Fest steht: Schalke wird alles versuchen, um Rangnick zu bekommen – und auch die Gehaltsvorstellungen kommen auf den Tisch. Sollten sich Rangnick und der Klub in diesem Punkt nicht einigen können, ist die Initiativgruppe bereit, einzuspringen. Nach unseren Informationen hat sie dem Aufsichtsrat angeboten, die entstehende Differenz zu übernehmen.

Doch klar ist: Rangnick wird erfahren, dass für Schalke in der Zweiten Liga nicht mehr alles möglich ist.