Essen. Die Initiative, die Schalke 04 in der gegenwärtigen Krise mithelfen will, hat Gesichter - die Sprecher sind Uli Paetzel und Frank Haberzettel.
Die "Geheimgruppe" hat nun Gesichter: In einer Pressekonferenz stellten sich am Mittwoch die Köpfe der Initiative vor, die tiefgreifende Vorschläge für die Zukunft des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 hat - die Initiative, die Kontakte zu Ralf Rangnick (62), dem möglichen neuen Sportvorstand, knüpfte. Einer der Sprecher, Professor Uli Paetzel, widerlegte die Befürchtung vieler Fans, Ex-Boss Clemens Tönnies wäre an der Gruppe beteiligt.
Schalke: Gespräch mit Buchta und Lange am Mittwochabend
Paetzel (49), Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft, sagte: "In unserer Gruppe gibt es keine Scheichs, Heuschrecken oder Finanzinvestoren. Clemens Tönnies ist nicht Teil der Gruppe. Klarer kann man das nicht formulieren." Außer Paetzel waren drei weitere Mitglieder der 14-köpfigen Gruppe bei der Pressekonferenz anwesend: der zweite Sprecher Frank Haberzettel (55, Geschäftsführer des Beamtenwirtschaftsbunds) sowie Eurofighter Ingo Anderbrügge (57) und Unternehmer Harfid Hadrovic (43), in dessen Firmenräumen die Vorstellung stattfand.
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Paetzel und Haberzettel war es wichtig zu betonen, die Gruppe würde sich nicht als Opposition sehen. "Was wir tun, ist ein Hilfsangebot", sagte Paetzel. Haberzettel erklärte: "Wir wollen helfen - und mit den handelnden Personen gemeinsam." Die beiden treffen sich am Mittwochnachmittag mit Aufsichtsrats-Boss Jens Buchta und dessen Stellvertreter Peter Lange, um über die Verpflichtung Rangnicks zu sprechen und entstandene Unstimmigkeiten auszuräumen. "Wir haben die große Hoffnung, dass wir nicht mehr übereinander, sondern miteinander reden", sagte Paetzel.
Schalke-Gruppe: Klarheit über Ausgliederungs-Wünsche
Es war der Gruppe wichtig, einige Gerüchte aufzuklären. Sie würde zum Beispiel nicht die sofortige Ausgliederung anstreben. Es ginge ihr vielmehr darum, Konzepte zu entwickeln, wie die Mitglieder am besten einzubinden seien. "Und wenn am Ende eines transparenten Prozesses herauskommt: Schalke will keine Ausgliederung - dann ist das so", sagte Haberzettel.
Zudem sei es nie eine Intention der Gruppe gewesen, die Entlassung von Vorstandsmitgliedern zu fordern. "Das ist Sache des Aufsichtsrats", sagte Haberzettel.
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Mit Ralf Rangnick seien Eckpunkte erarbeitet worden, aber kein Vertragsentwurf. "Aus unserer Gruppe gab es einen privaten Kontakt zu Ralf Rangnick", sagte Haberzettel. Eine Kontaktaufnahme zu Jens Buchta sei nicht zustande gekommen, Aufsichtsratsmitglied Stefan Gesenhues habe die "Kraft des Projektes Rangnick" nachvollzogen.