Gelsenkirchen. Im Aufsichtsrat des FC Schalke hat es geknallt. Gremiums-Mitglied Stefan Gesenhues hatte das Projekt vorgestellt, Ralf Rangnick zu verpflichten.

Es war die Sensation zu Beginn des Fußball-Wochenendes: Ralf Rangnick (62) ist bereit, ein drittes Mal zum FC Schalke 04 zu wechseln und den Neuaufbau in einer der schwierigsten Phasen der Vereinsgeschichte als Sportvorstand anzuführen – notfalls auch in der 2. Bundesliga. Doch Begeisterung herrscht nicht überall bei Schalke. Große Teile des Aufsichtsrats fühlen sich übergangen – während der Sitzung des Klubs am Freitagnachmittag knallte es gewaltig, wie diese Redaktion erfuhr.

Aufsichtsrats-Boss Jens Buchta will Markus Krösche

Der Hintergrund: Aufsichtsrats-Boss Jens Buchta hatte sich offenbar auf Markus Krösche (40), Sportdirektor von RB Leipzig, als Nachfolger des freigestellten Jochen Schneider festgelegt. Vom Plan einer einflussreichen Gruppe aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft, Ralf Rangnick zu verpflichten, ahnte er nichts – er selbst hatte Rangnick nicht angerufen.

Die Gruppe aber hatte versucht, Kontakt zu Buchta aufzunehmen, doch der rührte sich nicht. Deshalb kontaktierten sie Aufsichtsrats-Mitglied Stefan Gesenhues (66) – und der hörte sich die Pläne der Gruppe an.

In der Sitzung am Freitag präsentierte Gesenhues nun den Plan – der Rest des Gremiums reagierte zunächst eher verdutzt als begeistert. Gesenhues wurde wüst als „Verräter“ beschimpft, soll nach dem Willen einiger vor dem Ehrenrat antreten. Dann wäre auch ein Ausschluss aus dem Aufsichtsrat möglich.

Wütende Stellungnahme des Aufsichtsrats

In einer vom Aufsichtsrat veröffentlichten Meldung am Freitagabend war diese Wut zu spüren. Dort hieß es, das Gremium habe Jens Buchta darum gebeten, die Berufung eines neuen Sportvorstandes vorzubereiten. Buchta, nicht Gesenhues. Und Buchta bevorzugt offenbar seinen Kandidaten Krösche.

Rangnick oder Krösche – es bleibt spannend auf Schalke. Klar ist nur: Eine Entscheidung muss schnell fallen. Der Abstieg ist wahrscheinlich, die Zeit drängt. Rangnick ist frei – er wäre bereit, sofort einzusteigen.