Gelsenkirchen. Die Personalie Ralf Rangnick bewegt viele Schalke-Fans. Petition für Neuanfang gestartet. Nach 0:5 hängen auch Plakate an der Geschäftsstelle.

Dass am Samstagnachmittag ein Spiel der Bundesliga-Mannschaft angestanden hat, war bei einigen Fans des FC Schalke 04 Nebensache. Während die Profis beim VfL Wolfsburg desolat spielten und mit 0:5 (0:1) untergegangen sind, diskutierten viele von ihnen über die Nachricht, die diese Zeitung am Freitag enthüllt hatte: Ralf Rangnick (62) ist bereit, den Neuaufbau des Klubs als Sportvorstand anzuführen. Viele Fans der Königsblauen sind begeistert, inzwischen gibt es sogar eine Online-Petition.

Spruchbänder pro Rangnick und gegen Buchta

Nach der Blamage in Wolfsburg brachten Schalker Fans an der Geschäftsstelle in Gelsenkirchen zudem ein Spruchband mit der Aufschrift „Pro Neuanfang, Pro Rangnick“ an. Sie forderten auch die Neubesetzung des Aufsichtsrats mit seinem Vorsitzenden Jens Buchta gefordert („Ahnungslosen Rat austauschen“).

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Schalke-Fan Florian Pusch hatte zuvor im Internet die Petition gepostet - die Begründung: „Es ist nun an der Zeit, dass Fans und Mitglieder des S04 den anscheinend nicht ausreichend kompetenten Mitgliedern des Aufsichtsrates zeigen, was sie wollen.“ Die Chance sei für den Klub einmalig. Schon nach wenigen Stunden hatten sich am Samstag etwa 19.800 Fans dieser Petition angeschlossen, bis zum Sonntagmorgen waren es etwa 28.000 Unterstützer.

Zoff im Aufsichtsrat auf Schalke

Der Aufsichtsrat der Königsblauen hat in einer dramatischen Sitzung am Freitagnachmittag noch keine Entscheidung getroffen. Aufsichtsrats-Mitglied Stefan Gesenhues hatte das Projekt, Rangnick zu installieren, im Gremium überraschend präsentiert. Eine Gruppe einflussreicher Schalker aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft hatte das Projekt vorbereitet und Gesenhues einbezogen. Aufsichtsrats-Chef Jens Buchta verfolgte offenbar zuvor andere Pläne und konzentrierte sich wohl auf Markus Krösche (RB Leipzig). Im Aufsichtsrat gab es heftige Diskussionen und natürlich auch Zoff.

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Ein Ausgang ist offen. Klar ist nur: Die Zeit drängt bei den Königsblauen. Der Abstieg ist wahrscheinlich, selbst wenn den Profis beim Tabellendritten eine Überraschung gelingen sollte. Ein neuer Sportvorstand muss schnell beginnen, um die Planungen für die kommende Saison einzuleiten.