Glasgow. Der schottische Meisterschaftskampf ist entschieden, Celtic Glasgow hat das Nachsehen. Doch mit Jonjoe Kenny sind die Hoops mehr als zufrieden.

Er ging nach Schottland, um zu spielen – und um vielleicht auch noch ein Wörtchen um die Meisterschaft mitzureden. Das erste Ziel hat der Ex-Schalke-Profi Jonjoe Kenny erreicht. Seit er im Januar zum schottischen Traditionsklub Celtic Glasgow stieß, zählt er zu den Leistungsträgern, auf der rechten Abwehrseite ist er gesetzt. Trainer Neil Lennon hält viel von seinem jungen Abwehrspieler. So viel, dass der ausgeliehene 23-Jährige sogar gehalten werden soll. Laut der Celtic News wird im Klub intensiv darüber nachgedacht. Auch, weil Kennys eigentlicher Arbeitgeber, der Premier-League-Klub FC Everton, den Preis gesenkt haben soll. Die 10 Millionen Pfund, die der Klub jüngst noch für einen Verkauf aufgerufen hatte und die unter anderem den Interessenten FC Burnley abgeschreckt hatten, sollen mittlerweile mit Blick auf das Sommertransferfenster geschrumpft sein.

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Immer wieder waren vor der Schließung des Wintertransferfensters Gerüchte über eine Schalke-Rückkehr Kennys aufgeflackert - konkret wurde die Sache allerdings nie. Was auch mit der finanziell angespannten finanziellen Lage auf Schalke zu tun hat. Das finanzielle Paket von Leihgebühr plus Gehalt hätte die finanziellen Möglichkeiten der Königsblauen gesprengt. Und Everton war nicht bereit, Schalke entgegen zu kommen. Schalke fand mit William (25) vom VfL Wolfsburg eine andere Lösung. Schließlich erfolgte die halbjährige Leihe nach Schottland. Kenny, der vergangene Saison 34 Partien für die Königsblauen bestritten und zwei Tore erzielt hatte, steht noch bis 2022 beim FC Everton unter Vertrag.

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Rangers machen sich über Stadtrivalen lustig

Eine schlechte Nachricht für Kenny gibt es allerdings auch. Denn das 0:0 gegen Dundee United am Sonntag sorgte für die Vorentscheidung im Meisterschaftskampf: Der Abstand war ohnehin riesig, doch nun ist der Stadtrivale Glasgow Rangers endgültig nicht mehr von der Tabellenspitze zu verdrängen. Nach 28 Siegen und vier Unentschieden in 32 Saisonspielen ohne Niederlage sind die Rangers bei noch sechs ausstehenden Partien und 20 Punkten Vorsprung nicht mehr von der Tabellenspitze zu stürzen. Damit endete nach neun Meisterschaften die stolze Celtic-Serie (51 Titel), der zehnte Coup und damit der Rekord blieb den „Bhoys in Green“ verwehrt.

Am Samstag hatten die Rangers mit 3:0 gegen St. Mirren gewonnen. Die Rangers-Fans verspotteten daraufhin ihren Rivalen um den Ex-Schalker Kenny am Sonntag mit einem Banner, das ein Flugzeug über Dundees Tannadice Park flog. „Can you see us now?! 55 Titles“, hatten sie darauf geschrieben, „könnt ihr uns jetzt sehen?!“ Für die Rangers ist die Meisterschaft nach der Insolvenz 2012 und dem Sturz in die Viertklassigkeit eine Befreiung. 2016 war der Klub in die Scottish Premier League zurückgekehrt. (fs)