Gelsenkirchen. Schalke 04 tritt am Samstagmittag beim VfB Stuttgart an. Trainer Christian Gross arbeitete vor elf Jahren bei den Schwaben. So erinnert er sich.

Nur zehn Monate arbeitete Christian Gross beim VfB Stuttgart, von Dezember 2009 bis Oktober 2010 erlebte er einige turbulente Tage. Nun kehrt er mit seinem aktuellen Klub FC Schalke 04 nach Stuttgart zurück (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) - und befindet sich wieder in dramatischen Zeiten.

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Beide Klubs hatte Gross in großer Abstiegsnot übernommen. Die Stuttgarter führte er in der Rückrunde der Saison 2009/2010 sogar noch in die Europa League. Zur sportlichen Leitung gehörte beim VfB damals der heutige Sportvorstand Jochen Schneider. Der erinnerte sich an die erfolgreiche gemeinsame Zeit und engagierte Gross deshalb zum zweiten Mal in seiner Karriere. "Seitdem ich gegangen bin, hat sich so viel ereignet in Stuttgart. Es ist toll, dass das Stadion fertiggebaut ist. Das war damals im Umbau. Man hatte damals sogar Angst, dass wir keine Tore schießen auf der Seite, auf der die Tribüne gerade neu gebaut wurde. Das ist aber nicht passiert... Die damalige Mannschaft zeichnete sich aus durch unheimliche Persönlichkeit", sagt Gross, der ohne Groll zurückblickt. Auch wenn die ersten Monate seiner Amtszeit erfolgreich waren - in der Hinrunde der folgenden Saison verließ Gross das Glück. Der VfB stürzte wieder ab, und Gross musste schnell wieder gehen.

Schalke-Trainer Gross lobt den VfB Stuttgart

Viele Spieler aus dem aktuellen Stuttgarter Kader kennt er nicht mehr persönlich, er nannte am Freitag bei der Pressekonferenz nur den Schweizer Torhüter Gregor Kobel und Mittelfeldspieler Daniel Didavi. Für den VfB, der nach dem Aufstieg nie in Gefahr geraten ist und im Mittelfeld der Tabelle steht, findet Gross nur lobende Worte: "Trainer Pellegrino Matarazzo hat es verstanden, mit dem Aufstieg eine Basis für eine sehr gute Saison zu legen. Die Stuttgarter stehen sehr kompakt, es ist schwierig, gegen sie zu spielen. Sie machen das Zentrum zu, greifen dann aber über die schnellen Außenbahnspieler an und haben in der Mitte meist einen Zielstürmer, der sehr kopfballstark ist. Es ist eine sehr ausgewogene Mannschaft, die sich auf eine Dreier-Abwehr verlassen kann, in der alle drei eine gute, solide Schnelligkeit haben." Ein besonderer Ratgeber für Gross ist Co-Trainer Rainer Widmayer, der in der Stuttgarter Aufstiegssaison noch beim VfB arbeitete und Insider-Tipps geben kann.

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Die Chancen der Königsblauen, doch noch die den Klassenerhalt nötige Aufholjagd zu starten, werden immer geringer. Das Spiel in Stuttgart ist eine der letzten. Auch wenn für das abgeschlagene Schlusslicht der Abstieg droht, glaubt Gross noch an ein Wunder: "Zweifeln tue ich nicht. Dass die Aufgabe schwierig ist, wusste ich zu Beginn. Es ist nicht einfacher geworden. Wir glauben fest daran, dass wir es noch schaffen können. Solange es mathematisch möglich ist, werden sie diese Antwort von mir hören."

Und mit dem VfB Stuttgart gelang ihm ja einst auch eine Aufholjagd. Nur in die Europa League wird Schalkes Weg definitiv nicht führen.

So könnte Schalke spielen

Langer - Becker, Mustafi, Thiaw, Kolasinac - Stambouli - William, Serdar, Bentaleb, Harit - Hoppe.

Ersatzbank

Ahlers (Tor), Oczipka, Schöpf, Mascarell, Raman, Mercan, Bozdogan