Gelsenkirchen. Schalke trifft am Samstag auf Borussia Dortmund. Trainer Christian Gross fordert von seinen Profis mehr Torgefahr. Acht Spieler fehlen.

Seine Trainer-Karriere hatte Christian Gross eigentlich schon für so gut wie beendet erklärt, bevor er beim FC Schalke 04 unterschrieb. Trotz der schwierigen sportlichen Situation beim Bundesliga-Schlusslicht erlebt der 66 Jahre alte Gross auf der Zielgeraden seiner Laufbahn noch einmal einen Höhepunkt: Das Revierderby zwischen Schalke und Borussia Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr/Sky).

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"Derbys sind ganz spezielle Spiele zwischen zwei Klubs, die eine hohe Rivalität haben", sagt Gross. Er persönlich kennt solche Spiele aus der Schweiz, Saudi-Arabien und Ägypten. In der Schweiz traf er mit den Grasshoppers auf den FC Zürich, in Saudi-Arabien am roten Meer in Dschidda mit Al-Ahli auf Al-Ittihad und in Ägypten in Kairo mit Zamelek auf al Ahly. Er sei ein Derby-Experte, sagt Gross: "Ich mag diese speziellen Spiele. Meist gehe ich als Gewinner vom Platz."

Schalke-Trainer Gross: "Dortmund wird sehr fokussiert sein"

Wenn Schalke am Samstag auf den BVB trifft, sei dieses Spiel über den Derby-Status hinaus aber etwas ganz Besonderes. "Es hat eine weit hinausreichende Bedeutung, weil wir mehr Punkte nötig haben als die Dortmunder. Wir müssen alles dafür tun, dass wir nicht absteigen. Dadurch entsteht eine extrem hohe Brisanz." Schalke hat als Schlusslicht neun Punkte Rückstand zum Relegationsplatz. Doch auch die Dortmunder stehen unter Druck - ihr Rückstand zu den Champions-League-Plätzen beträgt bereits sechs Punkte: "Die Dortmunder werden sehr, sehr fokussiert sein, weil sie wissen, um was es geht. Sie sind sich bewusst, dass sie den Anschluss finden müssen, um ganz oben dabei zu sein."

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Taktisch stünde er vor einer kniffligen Aufgabe, sagte Gross: "Wir müssen clever agieren. Wir können dem Gegner nicht ins offene Messer laufen. Es gilt die Balance zu finden. Wir brauchen einerseits unbedingt die Punkte, müssen nach vorn agieren. Aber wir dürfen keinesfalls die Defensive vernachlässigen. Mit Borussia kommt ein sehr starker Gegner zu uns." Ganz besonders BVB-Torjäger Erling Haaland macht Gross Sorgen: "Er ist ein sehr kraftvoller, immer den direkten Weg suchender Stürmer. Er ist erst am Anfang seiner Karriere und wird sich auch noch weiter steigern." Schmunzelnd fügte Gross dann hinzu: "Aber er muss ja nicht in jedem Spiel treffen..."

Seine Startelf wird Gross nicht verändern. Acht Spieler fallen verletzt, die Leistung vor einer Woche beim 0:0 bei Union Berlin war ordentlich. Zu einer guten Vorstellung fehlte aber Abschlussstärke. Nur sechs Mal schossen die Schalker in Richtung Tor. Gross fordert mehr Entschlossenheit, mehr Cleverness: "Wenn ich das Spiel bei Union Berlin als Ansatz nehme, müssen wir druckvoller in den letzten 30 Metern vor dem gegnerischen Tor sein, um konkreter zu Torchancen zu kommen."

Schalke-Spielmacher Bentaleb ist gefordert

Dabei fordert er ganz besonders den neuen Spielmacher Nabil Bentaleb und Amine Harit, der über die linke Seite angreift. "In dieser Woche haben wir Angriffssituationen einstudiert, die hoffentlich zum Erfolg führen", sagte Gross. "Ich zähle auf unser Mittelfeld mit Bentaleb. In Berlin war ich mit ihm zufrieden. Aber er wird und muss sich steigern. Außerdem erwarte ich von den äußeren Mittelfeldspielern, dass sie vermehrt den Abschluss suchen, ich denke da vor allem an Amine Harit. Die Gefahr muss von allen Seiten kommen, sonst sind wir einfach auszurechnen."

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Die Fans der Schalker können zum dritten Mal in Folge bei einem Derby nicht ins Stadion. Sie haben in der Arena aber Trikots verteilt, um für einen optischen Höhepunkt zu sorgen. "Ich finde die Aktion gut", sagt Gross. "Das zeigt die Verbundenheit der Fans zum Klub, auch von außen alles möglich zu machen." Die Schalke-Profis kennen die Choreographie schon, da sie während der Woche in der Arena trainiert hatten.

So könnte Schalke gegen Dortmund

Fährmann - Becker, Mustafi, Thiaw, Kolasinac - Stambouli, Serdar - William, Bentaleb, Harit - Hoppe.

Im Kader: Langer (Torwart), Mendyl, Oczipka, Boujellab, Bozdogan, Mascarell, Mercan, Raman, Schöpf

Es fehlen: Sané, Huntelaar, Uth, Nastasic, Paciencia, Ludewig, Skrzybski, Rönnow (alle verletzt)