Hamburg. „Er ist sicherlich das Gesicht der Wende“, sagen sie auf St.Pauli über Guido Burgstaller. Der Ex-Schalker erlebt seinen zweiten Frühling.

Schon vergangenen Woche konnte attestiert werden: Guido Burgstaller trifft und trifft und trifft. Und dann, neun Tage später, hatte der ehemalige Spieler des FC Schalke 04 schon wieder im Trikot des FC St. Pauli ein Tor erzielt. Zur 1:0-Führung beim 2:1 in Nürnberg am vergangenen Sonntag. Es ist der dritte Auswärtssieg der Hanseaten in Serie, St. Pauli hat sich auf Rang 13 vorgekämpft – und Guido Burgstaller hat einen Riesenanteil am beeindruckenden Aufschwung. „Er ist sicherlich das Gesicht der Wende“, sagte Paulis Sportchef Andreas Bornemann. St. Pauli kann sich mit einem Heimsieg am Samstag (13 Uhr/Sky) gegen den SV Darmstadt 98 weiter von den Abstiegsplätzen absetzen.

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Mit sechs Toren in den vergangenen sechs Spielen war der Angreifer der Wegbereiter des katapultartigen Sprunges der Hamburger aus der Abstiegszone ins Mittelfeld der 2. Fußball-Bundesliga. „Wer aus solchen Situationen Tore macht, wer das Spiel so öffnet, so arbeitet für das Team und für die Spieler drum herum so wertvoll ist, hat sicherlich einen großen Anteil“, lobte Bornemann den Ex-Schalker. Und Burgstaller selbst stellte weitere sportliche Höchstleistungen in Aussicht und warnte die Konkurrenz: „Wenn wir so auftreten wie heute, wird es schwer, gegen uns zu spielen. So wie wir zur Zeit drauf sind - da müssen wir weitermachen.“

Burgstaller traf jüngst sechsmal in sechs Partien

Das plötzliche Hoch beim Kiezclub, der nach dem 4:2 gegen Heidenheim (2. Spieltag) in der Hinrunde 13 Spiele in Serie sieglos geblieben war, ist beachtlich. Zu Weihnachten war St. Pauli mit mageren acht Punkten aus zwölf Spielen Vorletzter - mit vier Punkten Rückstand auf die Rettungszone. Nach 21 Spielen haben die Braun-Weißen nun 25 Zähler auf dem Konto und liegen sieben Punkte über Relegationsplatz. Wie war dies möglich? Durch die Rückkehr Burgstallers, der im Oktober wegen schwerwiegender Nierenprobleme gut zwei Monate ausfiel, allein nicht. „Er ist ein wichtiger Spieler für uns, braucht aber auch die Jungs um ihn herum“, betonte Chefcoach Timo Schultz. Indes: Der Stürmer (6 Tore/2 Assists) traf in den jüngsten sechs Partien je einmal - das war 15 von 18 möglichen Punkten wert und bedeutet die Einstellung seines persönlichen Rekords.

Dabei half ihm aber auch, dass in Daniel-Kofi Kyereh (6/8), Rodrigo Zalazar (5/2) zwei im Sommer geholte Neue nach der Krise des Teams zur Top-Form zurückfanden. Der im Herbst gekommene James Lawrence ist mittlerweile ein starker Abwehrchef. Und Winterzugang Omar Marmoush (3/1) traf in Nürnberg per Foulelfmeter schon zum dritten Mal. Der wegen der Hinrunden-Krise stark in die Kritik geratene Sportchef Bornemann lieferte in der Winterpause. Durch die Wolfsburger Leihgabe Marmoush ist die Offensiv-Power noch größer geworden, Dejan Stojanovic hat den erst aussortierten und dann nach Belgien abgewanderten langjährigen Stammtorhüter Robin Himmelmann zuletzt gut ersetzt, und in Eric Smith kam ein erfahrener Sechser dazu, der für die richtige Balance zwischen Defensive und Offensive sorgt. Und dann ist da der Ex-Schalker Burgstaller. „Wir sind froh, dass wir ihn haben – als Typen, aber auch als Goalgetter“, sagt Trainer Timo Schultz. „Er bestätigt das Woche für Woche. So kann er gerne weitermachen.“ (fs/dpa)