Gelsenkirchen. Viele Schalke-Fans diskutieren, ob die Verpflichtung von Klaas-Jan Huntelaar ein Fehler war. Wir haben Sportvorstand Jochen Schneider befragt.

Einen Tag nach der 0:3 (0:1)-Niederlage im Bundesliga-Heimspiel gegen RB Leipzig diskutieren die meisten Fans des FC Schalke 04 nicht mehr über die verdiente Pleite. Sie interessiert ein anderes Thema - es geht um Sturm-Rückkehrer Klaas-Jan Huntelaar. Vier von fünf Pflichtspielen verpasste der 37-Jährige wegen einer Verletzung. Es gibt zwei zentrale Fragen: Wie schwer ist Huntelaar verletzt? Und wer trägt die Schuld daran? Wir haben Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider dazu befragt.

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Huntelaar hatte sich nach eigener Auskunft in seinem letzten Spiel für Ajax Amsterdam beim FC Twente an der Wade verletzt - zwei Tage, bevor er den Wechsel nach Gelsenkirchen verkündete. "Wir wussten um diese Beschwerden und haben mit Klaas-Jan sehr ausführlich hierüber gesprochen", sagt Schneider. Im Medizincheck hätten die Ärzte aber keine schwierigere Verletzung übersehen. Huntelaar verpasste wegen dieser Blessur die Heimspiele gegen den 1. FC Köln (1:2) und Bayern München (0:4), stieg danach aber ins Mannschaftstraining ein. Seinen ersten Kurzeinsatz hatte er in Bremen (1:1), als er kurz vor Schluss eingewechselt wurde.

Schalke-Sportchef Schneider mag nicht spekulieren

Kam dieser Einsatz zu früh? Gab es falsche Signale der Reha-Trainer um Werner Leuthard? Diesen Vorwurf weist Schneider energisch zurück: "Es handelt sich hier generell um ein Zusammenspiel zwischen Spieler, Ärzten, Physiotherapeuten und Athletiktrainern. Wir hätten uns natürlich gewünscht, dass Klaas-Jan früher einsatzbereit ist, aber es ist schlichtweg nicht korrekt, einer einzelnen Person oder Abteilung hier die Schuld geben zu wollen."

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Wann Huntelaar, der im DFB-Pokalspiel in Wolfsburg (0:1) und gegen Leipzig im Aufgebot fehlte, zurückkehrt, konnte Schneider nicht sagen: "Wir können es nicht exakt prognostizieren. Von daher ergibt es an dieser Stelle keinen Sinn zu spekulieren." Einen Fehler hätte er mit der Verpflichtung nicht gemacht: "Nein, das war sie nicht. Verletzungen gehören leider zum Sport dazu. Wir hoffen, dass Klaas-Jan schnellstmöglich aufs Feld zurückkehren und seine Torgefährlichkeit unter Beweis stellen kann. Trotz der Verletzung hat er seit Tag eins eine ganz wichtige Rolle in der Kabine übernommen."

Schalke-Talent Hoppe im Sturm weiter erste Wahl

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Darauf hofft auch Trainer Christian Gross: "Die Absicht des Spielers ist großartig. Er wollte alles machen, um möglichst schnell topfit zu sein. Es sind momentan aber nicht die optimalsten äußeren Bedingungen auf unseren Trainingsplätzen." Vorerst ist also der 19-jährige Matthew Hoppe im Sturm erste Wahl. Alle Alternativen sind entweder verletzt (Huntelaar, Goncalo Paciencia, Mark Uth, Steven Skrzybski) oder abgegeben worden (Vedad Ibisevic, Ahmed Kutucu).