Gelsenkirchen. Nach dem Wechsel-Zoff im Auswärtsspiel in Bremen hat sich Schalke-Trainer Christian Gross mit Spielmacher Amine Harit ausgesprochen.

Nach dem 1:1 bei Werder Bremen gab es viele enttäuschte Gesichter beim Bundesliga-Schlusslicht FC Schalke 04. Die Königsblauen hatten eine Pausenführung verspielt - und die Möglichkeit, die Aufholjagd zu starten. Und ganz besonders sauer war Amine Harit. Als Schalke noch mit 1:0 führte, hatte Trainer Christian Gross ihn ausgewechselt. Harit feuerte seine Handschuhe auf den Bremer Rasen, verschwand, ohne Gross eines Blickes zu würdigen. Der kündigte noch in Bremen ein ernsthaftes Gespräch an.

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Und diese Aussprache fand am Tag nach dem Spiel statt, wie Gross sagte. "Das Gespräch verlief gut aus meiner Sicht - ich denke auch aus seiner. Er war enttäuscht, dass ich ihn rausgenommen habe. Ich habe ihm erklärt, dass wir auf der linken Seite neue Impulse haben setzen müssen, weil wir fast nur über rechts angegriffen haben. Er ist noch in einem Lernprozess. Er schadet sich und seiner Karriere nur selbst mit solchen Aktionen. Ich denke, er hat das verstanden."

Schalke: Vier Harit-Vorlagen in der Rückrunde

Harit hat in der Rückrunde bereits vier Treffer vorgelegt - die drei von Matthew Hoppe im Spiel gegen die TSG Hoffenheim (4:0) und in Bremen das Führungstor durch Omar Mascarell. Er ist aktuell besser in Form als Mark Uth, der aktuell auf Harits Lieblingsposition in der Mittelfeld-Zentrale den Vorzug bekommt. Gross hat schon darüber nachgedacht, Uth eine Pause zu gönnen, sich aber dagegen entschieden: "Ich baue auf Mark Uth, er ist ein sehr wichtiger Spieler für Schalke. Amine macht das auf der linken Seite auch sehr gut. Ich wünsche mir nur, dass er vermehrt seine Mitspieler einbezieht."

Probleme hat Schalke nur auf der rechten Seite im Mittelfeld. Gross setzte bereits Alessandro Schöpf und Benito Raman auf dieser Position ein - beide konnten aber nicht überzeugen. In Bremen versuchte sich Neuzugang William auf dieser Position "William", sagte Gross, "kann sowohl in der Verteidigung als auch im Mittelfeld eingesetzt werden." Und das könnte auch so sein, wenn Schalke am Mittwoch im DFB-Pokal-Achtelfinale beim VfL Wolfsburg (18.30 Uhr/Sport 1) antritt - auch wenn sich Schöpf nach einer Verletzung und Raman nach einer Erkältung gesund zurückmelden.

Schalke-Trainer Gross lobt den VfL Wolfsburg

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Einfach wird die Aufgabe bei den formstarken Wolfsburgern nicht. "Sie spielen sehr kompakt, kriegen wenig Gegentore. Und das ist der Verdienst von allen. Sie suchen vor allem die Lösung über die Seiten, damit Wout Weghorst mit guten Bällen gefüttert wird in der Mitte. Sie haben sehr gute einzelne Schweizer Spieler, die eine sehr gute Saison spielen", sagt Gross.

Klar ist: Schalke ist krasser Außenseiter. Sämtliche Wettportale halten Siege der Zweitligisten Greuther Fürth (in Bremen) und Jahn Regensburg (gegen Köln) gegen Bundesligisten für wahrscheinlicher als eine Schalker Pokal-Sensation in Wolfsburg.