Gelsenkirchen. . Im Bundesligaspiel gegen Hoffenheim wird erneut Ralf Fährmann im Schalker Tor stehen. Doch auch Frederik Rönnow bekommt bald Spielpraxis.

Vor einer Woche hat Schalkes Trainer Christian Gross mit seiner Entscheidung in der Torwartfrage die meisten Fans und Experten überrascht: Er gab Ralf Fährmann den Vorzug vor Frederik Rönnow, der zuvor unter Manuel Baum die Nummer eins war. Und bei dieser Entscheidung bleibt es auch. “Ich bin grundsätzlich kein Freund davon, dass man die Torhüter ständig dem Konkurrenzkampf aussetzen sollte”, sagte Gross vor dem Schalker Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr/ Sky) gegen die TSG Hoffenheim. Im Klartext: Ralf Fährmann bleibt Schalkes Nummer eins.

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Gross legte diese Reihenfolge mit Fährmann vor Rönnow fest - ihm ist es wichtig, “dass es einmal klar ist, wer die Nummer eins ist, das ist meine Grundhaltung.” Eine feste Nummer eins, so der Gedanke dahinter, kann mehr Sicherheit ausstrahlen. Denn ein Torhüter, der einmal das Vertrauen genießt und nicht bei jedem Fehler um seinen Stammplatz fürchten muss, hat ein stabileres Auftreten.

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Für Frederik Rönnow, den Schalke Ende September von Eintracht Frankfurt ausgeliehen hatte, ist das ein Rückschlag - er war gekommen, um auf Schalke zu spielen. Um den zweiten Mann bei Laune zu halten, greift Gross zu einem Trick, den auch andere Trainer anwenden: Im Pokal bekommt die Nummer zwei Spielpraxis. Schalkes Trainer erklärt: “Frederik hat die Möglichkeit, im Pokalspiel in Wolfsburg zu zeigen, welchen Wert er für Schalke 04 hat. So ist es abgesprochen, er wird das Pokalspiel gegen Wolfsburg bestreiten.” Im Herbst hatte Manuel Baum aus ähnlichen Gründen Fährmann im DFB-Pokalspiel gegen Schweinfurt eine Chance gegeben - der 32-Jährige hielt dabei einen Elfmeter.

Schalke: Gross schätzt Fährmanns Erfahrung

Gross hatte seine Wahl für Fährmann nach dem Spiel vor einer Woche bei Hertha BSC so begründet: “Ralf hat mehr Erfahrung auf Schalke, er hat mehr Erfahrung als Führungsspieler, er kommuniziert aus meiner Sicht mehr, was in dieser Situation extrem wichtig ist.” Tatsächlich sprechen die aufgeführten Attribute für Fährmann, der früher sogar Schalkes Kapitän war - bis ihn Domenico Tedesco im Januar 2019 nach einigen Patzern aus dem Tor nahm und damit eine lange Reihe von Torwart-Wechseln auf Schalke eröffnete. Damit soll jetzt Schluss sein. Gross: “Ich denke, die Entscheidung war die richtige und ich werde daran nichts ändern.”

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So unerwartet das Votum für Fährmann vor dem Spiel in Berlin kam, so sehr kann das jetzt vielleicht die ewige Torhüter-Diskussion auf Schalke beenden. Schalkes langjähriger Torwart-Trainer Holger Gehrke hatte schon vor der Saison zur WAZ gesagt, dass Fährmann immer noch ein guter Nummer-1-Torwart für die Bundesliga sei: “Ralle braucht Vertrauen und Rhythmus. Wenn er das spürt, zahlt er das auch zurück.”

Das Vertrauen hat er jetzt wieder.