Mainz/Essen. Christian Heidel wagt einen Neustart bei seinem Heimatverein Mainz 05. Eine schwierige Mission nach seinem Scheitern bei Schalke. Ein Kommentar.

Christian Heidel ist wieder im Geschäft. Das ist zunächst mal eine richtig gute Nachricht, weil es bedeutet, dass er wieder komplett gesund ist. Im August 2019 hatte der heute 57-Jährige im Urlaub in der Türkei einen Schlaganfall erlitten. Für die Aufgabe, die ihm nun bevorsteht, benötigt er tatsächlich die volle Kraft.

Eine schwierige Mission für Heidel in Mainz

Den FSV Mainz 05 vor dem Abstieg zu retten erscheint derzeit äußerst schwierig – unter den Mainzern mit ihren nur sechs Punkten nach 13 Spieltagen steht mit zwei Punkten weniger lediglich der immer noch sieglose FC Schalke 04. Mainz und Schalke – das sind die Klubs, in denen Christian Heidel Spuren hinterlassen hat.

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Bei seinem Heimatklub, zu dem er nun zurückkehrt, gilt er als Kultmanager. Mit ihm wurde der scheinbar ewige Zweitligist ein Bundesligist, zudem erwarb sich Heidel beim FSV einen Spitzenruf als Trainer-Entdecker: Er vertraute zuerst dem ehemaligen Mainzer Spieler Jürgen Klopp und später dem ehemaligen Mainzer Jugendtrainer Thomas Tuchel die Profi-Mannschaft an – der Start für zwei bemerkenswerte Karrieren.

Viele Reinfälle für Christian Heidel auf Schalke

Auf Schalke, wo man jahrelang höher hinaus wollte als man konnte, sollte Christian Heidel seine Erfolgsstory fortsetzen, als er 2016 von Aufsichtsratschef Clemens Tönnies als Nachfolger von Horst Heldt geholt wurde. Doch Heidels erster Schalke-Trainer Markus Weinzierl erwies sich als Reinfall, und die 50 Millionen Euro, die Schalke für Leroy Sané von Manchester City erhielt, waren schnell wieder weg. Heidels Transferbilanz belastet Schalke bis heute. Hohe Ablösesummen, hohe Gehälter, wenig Ertrag: Dafür stehen Namen wie Nabil Bentaleb, Yevhen Konoplyanka, Breel Embolo oder Sebastian Rudy.

Als die Königsblauen in Heidels dritter Saison in Abstiegsgefahr gerieten, ging seine Zeit als Sportchef auf Schalke zu Ende.

Ein großer Fehler war, dass er Unterstützung ablehnte. Bevor er entlassen worden wäre, trat er im Februar 2019 zurück. Am Tag des Schalker Auswärtsspiels in Mainz. Und so schließt sich nun der Kreis. Vielleicht bringt Christian Heidel ja den Erfolg zurück zu Mainz 05. Schalke 04 war für ihn der falsche Verein.