Gelsenkirchen. Nur noch Details sind zu klären: Der erfahrene Trainer Christian Gross soll Schalkes Retter im Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga werden.

Schon am Freitag hatte diese Zeitung vermeldet, dass Christian Gross zu den Trainer-Kandidaten beim FC Schalke 04 gehört. Seit Mittwochabend steht nach unseren Informationen fest: Der 66-jährige Schweizer soll die Königsblauen vor dem Absturz in die 2. Bundesliga bewahren. Der Aufsichtsrat stimmte dem Vorschlag von Sportvorstand Jochen Schneider zu, nur noch Details im Vertrag sind zu klären. Gross‘ Mission ist ein schwieriges Unterfangen – nach 13 Spielen haben die sieglosen Schalker nur vier Punkte auf ihrem Konto und bereits sieben Zähler Abstand zum rettenden Ufer.

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Schalke: Huub Stevens übernahm für zwei Spiele

Sportvorstand Jochen Schneider hatte seit der Freistellung von Manuel Baum am vergangenen Freitag nach einem Nachfolger gefahndet. Gross hatte er direkt auf seiner Liste. Für zwei Spieler übernahm Trainer-Legende Huub Stevens (67) das Kommando – das Liga-Spiel gegen Bielefeld verlor Schalke (0:1), das Pokalspiel gegen Regionalligist Ulm (3:1) endete mit einem Erfolg.

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Das zwischen Vorstand und Aufsichtsrat abgestimmte Profil war von Beginn an klar: Ein Trainer-Routinier sollte kommen, gern auch älter. Einer, der als harter Hund gilt, sich seit Jahrzehnten im Profigeschäft auskennt. Das sprach zum Beispiel gegen Alexander Zorniger (53) und Dimitrios Grammozis (42). Dieses Duo wurde hoch gehandelt, stand bei Schneider aber nie hoch im Kurs.

Schneiders Kandidat war Gross. Warum?

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Schalkes Sportchef lernte den Schweizer im Dezember 2009 kennen. Schneider war in der Geschäftsführung des VfB Stuttgart, als die Schwaben in Abstiegsgefahr geraten waren. Es kam: Gross. Mit einem phänomenalen Punkteschnitt von 2,26 – dem besten der Liga in diesem Zeitraum – führte er den VfB noch in die Europa League. Schon einmal war Gross dieses Kunststück mit einem Traditionsverein gelungen: In der Saison 1997/98 bewahrte er Tottenham Hotspur vor dem Abstieg.

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Nun soll das mit Schalke gelingen. Nach acht Jahren ist es für Gross die Rückkehr in den großen europäischen Fußball. Zuletzt arbeitete er in Ägypten und Saudi-Arabien. Seine Laufbahn hatte er im Februar eigentlich für beendet erklärt.

Und langfristig soll er auch nicht zurückkommen. Gross unterschreibt einen Vertrag bis zum Saisonende, das Grundgehalt soll überschaubar sein, die Prämie für den Klassenerhalt aber üppig. Für die kommende Saison sucht Schalke dann einen Trainer, der den Umbruch mitgestalten kann – ob in der 1. oder der 2. Bundesliga.