Gelsenkirchen. Weil sein Team ihn überzeugt, glaubt S04-Trainer Manuel Baum an die nahende Wende. Gegen Freiburg kehren einige Verletzte zurück.

Als Schalkes Trainer Manuel Baum seine Spieler am Dienstag zur Video-Analyse bat, war einer dabei, mit dem man eigentlich nicht rechnen konnte – zumindest noch nicht an diesem Tag. Mark Uth schaute nur zwei Tage nach seinem schlimmen Unfall beim Spiel in Augsburg schon wieder auf Schalke vorbei und beantwortete die vielen Fragen nach seinem Befinden auf seine Art: „Trainer“, sagte er zu Manuel Baum, „für mich war die Situation nicht so schwierig wie für alle anderen, weil ich davon nichts mitbekommen habe.“ Das Hoffen und Bangen hat ein gutes Ende gefunden.

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Mark Uth ist tatsächlich mit einer Gehirnerschütterung davongekommen, auch weitere Untersuchungen konnten Knochenbrüche ausschließen. „Er hat ein blaues Auge davongetragen“, berichtete Baum und fügte mit einem Lächeln an: „Das ist das, was ihn persönlich gerade am meisten stört, dass er optisch in Mitleidenschaft gezogen wurde.“ Sätze wie diese zeigen die Erleichterung. Zwar wird sich der 29-Jährige noch eine Weile schonen müssen, aber allein die Anwesenheit von Uth macht Schalke Mut. Baum spricht von „sehr viel Energie und Positivität“, die der verletzte Spieler bei seinem Besuch ausgestrahlt habe.

Schalke nimmt das mit in eine Woche, die von vielen als wegweisend im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga angesehen wird. Es stehen zwei Heimspiele an, über deren Bedeutung man nicht lange diskutieren muss: Heute (18.30 Uhr/Sky) zunächst gegen den SC Freiburg, dann am Samstag gegen Arminia Bielefeld. Zwei Spiele, in denen das aktuelle Schlusslicht Schalke eigentlich zum Siegen verdammt ist. Findet im Grunde genommen auch Baum. Er drückt es nur anders aus und nimmt den Punkt vom 2:2 vom Sonntag in Augsburg mit in seine Wochenrechnung auf: „Das Ziel, das wir uns intern gesteckt hatten, waren sieben Punkte aus den drei Spielen. Jetzt kann jeder selbst rechnen, worauf wir hinauswollen in den letzten zwei Spielen.“

Einige Schalker haben ihre Form merklich verbessert

Das Problem ist nur: Vorgenommen haben sie sich das schon öfter, nun endlich diese Serie der Sieglosigkeit in der Bundesliga zu beenden – umsetzen konnten sie es bisher nie. Aber nun sieht Schalkes Trainer handfeste Anzeichen, „dass es jetzt zeitnah der Fall sein wird, dass wir den Bock umstoßen“.

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Er nennt Formsteigerungen einzelner Spieler wie bei Benjamin Stambouli, Omar Mascarell oder Suat Serdar. Er findet, dass die Mannschaft zuletzt auch zu einem echten Team zusammengewachsen sei und sich die Festlegung auf eine Viererkette in der Abwehr bezahlt machen würde. Und Baum nennt ein Argument, das in der Tat nicht zu entkräften ist: „So nah dran waren wir noch nie“, sagt er mit Blick auf das Spiel in Augsburg, wo nur „eigenes Unvermögen“ zum Ausgleich in der Nachspielzeit geführt habe: „Ich bin total davon überzeugt, dass die Chancen, dass wir einen Dreier holen, von Mal zu Mal größer werden.“

Freiburg wird nun also Versuch Nummer 28. Was Schalke, neben den von Baum aufgelisteten Punkten, Hoffnung macht: Trotz des Fehlens von Uth hat sich die Personallage ein wenig entspannt, weil darüber hinaus nur Frederik Rönnow und Goncalo Paciencia nicht zur Verfügung stehen. Für den Offensivbereich haben sich Ahmed Kutucu (nach Erkrankung) und der zuvor bereits begnadigte Amine Harit (nach Knieproblemen) zurückgemeldet – beide sind laut Baum auch eine Option für die Startelf. Kutucu könnte im Sturm beginnen, Harit auf der Zehn. Beide würden sich dann quasi den Job von Uth teilen.

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Für Schalke ist es die Woche der Wahrheit. „Wir wollen unbedingt das Maximale holen bis Weihnachten“, sagt der Trainer, „aber selbst wenn es uns nicht gelingt, gibt es definitiv noch Chancen.“ Er hält seine Mannschaft für stark genug, eine Serie zu starten, wenn der Knoten einmal durchschlagen ist.

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Irgendwann dann auch wieder mit Mark Uth auf dem Platz, den Baum übrigens an diesem Mittwoch beim Spiel gegen Freiburg nicht schon wieder auf Schalke sehen möchte. Sein Rat an den Verletzten: „Feuere uns von zu Hause an und ruhe dich aus. Das ist wichtiger.“