Mönchengladbach. Schalke hat in neun Bundesligaspielen schon 28 Tore kassiert. Bei dieser Bilanz schwant den Schalkern Böses: „So kannst du nicht überleben“.
Allzu wörtlich sollte man die Aussage von Sascha Riether lieber nicht nehmen – sonst ist es um Schalke 04 noch schlechter bestellt als ohnehin schon. „Wir müssen jetzt einfach in den Abstiegsmodus schalten“, sagte Schalkes Lizenzspieler-Koordinator nach der 1:4-Pleite in Mönchengladbach mit ungewollter Komik. Was der 37-Jährige eigentlich einfordern wollte: Schalke braucht jetzt dringend den Modus zum Abstiegskampf . Das heißt: Kämpfen, kratzen und beißen, um solche Gegentore zu verhindern, wie sie zur nächsten Niederlage in Mönchengladbach führten.
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Schalke: Gladbach wurden die Tore geschenkt
Denn: Eigentlich hatte sich die Schalker Mannschaft im Borussia-Park formverbessert präsentiert, war am Ende aber doch wieder chancenlos. Das lag vor allem an der Defensivleistung: Alle vier Gegentore wurden entweder durch Ballverluste, ungenügendes taktisches Verhalten oder schlechtes Verteidigen von Standardsituationen ermöglicht. „Es hat uns kein Gegner großartig ausgespielt, wir waren selbst schuld“, ärgerte sich Trainer Manuel Baum. Am meisten taten sich in dieser Hinsicht Kilian Ludewig und Ozan Kabak hervor. Riether schimpfte deswegen über „zu viele leichte Fehler, die die Gladbacher eingeladen haben – man schenkt den Gladbachern praktisch die Tore.“
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Das war umso ärgerlicher, weil Schalke sich in der ersten Halbzeit wirklich verbessert zeigte und durch einen Freistoß von Mark Uth sogar hätte mit 2:1 in Führung gehen können – der Ball klatschte in der 28. Minute aber an den Pfosten. Uth war es auch, der den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich durch Benito Raman klasse vorbereitete: Bei dem früheren Kölner sieht man jetzt wirklich, dass er sich gegen den drohenden Abstieg aufbäumt. „Wir haben es in der ersten Halbzeit ganz gut gemacht, wir hatten gute Phasen”, sagte Uth, der aber auch einschränkend hinzufügte: „Mit dem 3:1 ist uns leider wieder der Stecker gezogen worden, was ich nicht verstehen kann.” Danach war nicht mehr viel zu sehen vom Fortschritt der ersten Halbzeit, obwohl noch 40 Minuten lang Zeit gewesen wäre.
Schalke als Letzter gegen Leverkusen
So stand am Ende für Schalke das Bundesligaspiel Nummer 25 ohne Sieg. Während die Konkurrenz teils überraschende Punktgewinne verbuchte, bleibt Königsblau nach dem neunten Spieltag Letzter und erwartet am kommenden Sonntag mit Bayer Leverkusen wieder ein Top-Team in der Arena. Düstere Aussichten, aber Uth hofft, dass Schalke trotzdem die Köpfe oben hält: „Ich habe ab und zu schon Abstiegskampf erlebt. Wir müssen einfach weitermachen – irgendwann wird der Bock umgestoßen.”
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Das fordert Riether von der Schalker Mannschaft
Doch dafür muss Schalke die Defensive in den Griff bekommen: 28 Gegentore in neun Bundesligaspielen sind noch alarmierender als die Harmlosigkeit in der Offensive (erst sechs geschossene Tore). Bei Sascha Riether reifte nach dem Spiel in Mönchengladbach die Erkenntnis: „Es bringt nichts, wenn wir das eine oder andere Tor schießen, solange man fast jedes Spiel drei oder vier Gegentore bekommt – so kannst du nicht überleben.“ Deswegen sein Appell, dass Schalke jetzt den Abstiegskampf annehmen muss: „Das heißt, zuerst richtig aggressiv gegen den Ball arbeiten und dann vorne das Glück suchen.“
Aber bitte nicht in den „Abstiegsmodus“ schalten: Den der führt unweigerlich in die zweite Liga...