Gelsenkirchen. Steffen Freund hat die Disziplinlosigkeiten der Schalker Amine Harit und Nabil Bentaleb mit deren Herkunft begründet. Nun reagiert auch Sport 1.

Aussagen von Ex-Nationalspieler Steffen Freund in der Sport1-Sendung „Doppelpass“ haben am Sonntag für Verwirrung im Netz gesorgt. Der ehemalige Schalke-Spieler brachte in der TV-Sendung Sport1-Doppelpass die Suspendierung der Spieler Nabil Bentaleb und Amine Harit mit deren Herkunft in Verbindung. Darauf hat der Sender Sport 1 am Montag reagiert. Olaf Schröder, Vorsitzender der Geschäftsführung, erklärte: "Es ist uns sehr wichtig, in aller Deutlichkeit zu betonen, dass wir uns grundsätzlich und unmissverständlich von jeglichem rassistischen oder extremistischen Gedankengut distanzieren – und solchen Inhalten auf unserer Sportplattform auch kein Forum bieten.“

Auch Sport1-Chefredakteur Pit Gottschalk bezog zu den Äußerungen des Ex-Nationalspielers Stellung: "Nach den Aussagen von Steffen Freund haben wir ihm nach einem persönlichen Gespräch vor Ort noch während der laufenden Sendung die Möglichkeit gegeben, seine Äußerungen als Gast in unserer Talkrunde einzuordnen und zu revidieren. Zudem hat er das im Anschluss auch noch einmal via Social Media getan. Es ist unser oberstes Prinzip, dass auf SPORT1 kein Platz sein darf für Äußerungen, die auch nur den Interpretationsspielraum zulassen, in irgendeiner Form rassistisch oder diskriminierend zu sein."

Steffen Freund spielte als Profi für Schalke und den BVB.
Steffen Freund spielte als Profi für Schalke und den BVB. © dpa

Über Bentaleb hatte der Steffen Freund gesagt: "Ihn kenne ich persönlich. Er ist einer der besten Spieler und dann im Endeffekt auf Schalke gelandet. Man muss wissen: Bentaleb ist französisch-algerischer Herkunft. Und wenn man einen Kaderplaner hat, muss der wissen, dass eine bestimmte Aggressivität, eine gewisse Disziplinlosigkeit schnell kommt, wenn er nicht gesetzt ist." Bei Harit sei das ähnlich, deshalb habe Schalke "falsche Spieler gekauft".

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Freund wies in einer späteren Aussage in der Talkshow den Vorwurf rassistischer Aussage zurück: "Das war nicht so gemeint. Ich habe mich auf die Herkunft von Nabil bezogen. Da spielt Armut eine Rolle, wie du als Mensch aufwächst, was deine Mentalität ist. Das muss man vor einer Verpflichtung wissen." Freund hatte Bentaleb bei Tottenham Hotspur kennengelernt - Bentaleb war Spieler, Freund Co-Trainer.

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Der FC Schalke 04 antwortete mit einem Tweet, ohne Freund direkt zu erwähnen: "Die Denkpause für Harit und Bentaleb hat nichts mit deren Wurzeln zu tun! Sowas hat für uns grundsätzlich nichts mit der Herkunft zu tun."

Steffen Freund entschuldigt sich via Twitter

Ex-Nationalspieler Freund entschuldigte sich im Anschluss auch über seinen Twitter-Account für seine Aussagen: "Jeder der mich und meine Karriere als Spieler und als Trainer ein wenig kennt, weiß, dass ich jede Form von Rassismus zutiefst verabscheue. Natürlich sind weder Hautfarbe noch Glaube oder Herkunft für die Leistungen eines Spielers im Training und auf dem Platz entscheidend", erklärte Freund und fügte in einem zweiten Tweet hinzu: "Niemand ärgert sich darüber mehr als ich, dass ich mich in der Live-Sendung Dopa leider so mißverständlich ausgedrückt habe. Dafür möchte ich mich aufrichtig entschuldigen."