Gelsenkirchen. Michael Reschke ist nicht mehr Kaderplaner des FC Schalke 04. Wir haben nach seinem Aus in Gelsenkirchen mit ihm gesprochen.
Im Machtkampf in der sportlichen Leitung des angeschlagenen Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 gibt es eine erste Entscheidung: Die Königsblauen und Kaderplaner Michael Reschke gehen getrennte Wege. Reschke und Sportvorstand Jochen Schneider waren seit einigen Monaten in zentralen Fragen nicht mehr einer Meinung. "Letztlich hatten wir eine unterschiedliche Auffassung über die sportliche Zukunft des Vereins", sagte Schneider.
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Auf Nachfrage dieser Redaktion bedauerte Reschke die Entscheidung: „Es tut mir weh, aber ich toleriere die Entscheidung. In dieser Phase muss man ja tatsächlich eine einheitliche Linie haben.“
Reschke war im Mai 2019 zu den Königsblauen gekommen - er war vor allem ein Wunschkandidat des ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies. In einer Talkshow begründete Tönnies die Verpflichtung damals so: "Wir sind deckungsgleich und haben ihn gefragt: Ist die Stellenbeschreibung das, was du willst? Michael Reschke meinte: Die erste Reihe habe ich gehabt. Ich will das machen, was ich in Leverkusen und München gemacht habe." Bei Bayer Leverkusen und dem FC Bayern München arbeitete er als Kaderplaner, beim VfB Stuttgart als Sportdirektor.
Schalke-Vorstand Schneider: Großes Lob im Mai 2019
Auch Sportvorstand Jochen Schneider, damals noch neu, hatte Reschkes Verpflichtung bevorzugt: "Ich kenne Michael seit 18, 19 Jahren. In der Vergangenheit habe ich mit ihm den einen oder anderen Transfer durchgeführt. Dabei hat er immer sehr geschickt agiert – sei es bei Bernd Leno oder bei Joshua Kimmich. Michael Reschke ist der beste Kaderplaner in Deutschland. Ein großer Gewinn für Schalke 04." Reschkes Stärken beschrieb Schneider so: "Er hat ein unglaubliches Auge für Talente, dazu ein überragendes Netzwerk. Die nackten Ergebnisse, die er bei Bayer Leverkusen und Bayern München durch seine Arbeit erzielt hat, gaben den Ausschlag. Ich würde seine VfB-Zeit auch nicht so kritisch bewerten."
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Während Reschke bei seinen vorherigen Stationen stets mit viel Geld einkaufen gehen konnte, musste er auf Schalke kreativ werden. Und das misslang - in den drei Transferperioden gelangen dem Duo nur wenige Volltreffer. Und in einem zentralen Punkt lagen sie sogar überkreuz: Es ging um Ex-Trainer David Wagner. Schneider allein setzte durch, dass Wagner noch die Vorbereitung der aktuellen Saison leiten sollte.
Das Verhältnis von Schneider und Reschke war zuletzt abgekühlt - die Trennung ist nun die logische Konsequenz.