Frankfurt. David Abraham spielt seit mehr als fünf Jahren für Eintracht Frankfurt. Mitte Januar beendet er seine Karriere - nach dem Spiel gegen Schalke.
In Frankfurt haben sie versucht, ihn zum Bleiben zu bewegen. Doch die Sehnsucht ist zu groß. Trotz intensiver Bemühungen der Eintracht beendet Abwehrspieler David Abraham im Januar seine Karriere als Profifußballer und kehrt rund ein halbes Jahr vor Ablauf seines Vertrages nach Argentinien zu seiner Familie zurück. Sein letztes Bundeligaspiel wird er also am 16. Januar im Heimspiel gegen Schalke bestreiten. „Ich habe schon als Jugendlicher mein Heimatdorf verlassen. Seit viereinhalb Jahren bin ich nun Vater und habe insbesondere seit Beginn der Corona-Pandemie meinen Sohn sehr wenig gesehen. Gerade diese Zeit, sein Kind heranwachsen zu sehen, lässt sich durch nichts ersetzen“, begründete Abraham die Entscheidung.
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Seit 2007 spielt der 34-Jährige, der seine ersten Karriereschritte bei CA Independiente machte, in Europa. Erst zwölf Monate auf Leihbasis in Tarragona, dann vier Jahre beim FC Basel, mit dem er fünf Titel gewann. Es folgten ein Jahr in Getafe und zwei Spielzeiten bei der TSG Hoffenheim. Seit 2015 trug Abraham in bisher 170 Pflichtspielen das Adlertrikot der Eintracht, mit der er 2018 den DFB-Pokal gewann. „Er hat in den vergangenen Jahren mit seinen konstant guten Leistungen einen erheblichen Anteil an der positiven Entwicklung des Clubs und natürlich werden wir ihn als Mensch sehr vermissen“, sagte Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic.
Eigentlich wollte er im Sommer zurück – dann kam Corona
Ursprünglich wollte Abraham bereits im Sommer in seine Heimat zurückkehren. Doch die Corona-Krise kam dazwischen - was dem Verein zugute kam. „Wir waren froh, ihn noch etwas länger bei uns zu haben“, sagte Bobic. „Er ist ein toller Spieler“, lobte unlängst auch Trainer Adi Hütter den Routinier.
Mit dem Zuschlag von sechs Monaten gab der Rechtsverteidiger dem hessischen Bundesligisten die Möglichkeit, seine Nachfolge zu regeln. Am liebsten hätten ihn die Verantwortlichen sogar bis zum Saisonende behalten. Doch das kam für ihn nicht infrage. „Natürlich haben der Trainer und andere versucht, mich zum längeren Verbleib zu überreden. Aber ich freue mich riesig auf meine Familie“, sagte Abraham.
Zur großen Sehnsucht vor allem nach Sohn Alfonso kam hinzu, dass der Körper in den vergangenen Jahren immer öfter streikte und Abraham wegen Verletzungen ausfiel. Das soll ihm auf der Zielgerade der Karriere nicht passieren. Nicht nur Bobic drückt ihm dafür die Daumen und hofft auf einen würdigen Rahmen für das letzte Spiel: „Wir alle wünschen uns für ihn einen Abschied gegen Schalke 04 im Januar mit Fans im Stadion. So wie er es verdient hat.“ (fs/dpa)