Gelsenkirchen. Dritter Trainer nach sieben Spieltagen: Zweitligist Würzburg hat sich Marco Antwerpen getrennt. Nachfolger ist der Ex-Schalker Bernhard Trares.

In Würzburg kann es ganz schnell gehen, das musste jüngst auf Marco Antwerpen erfahren. Nur 41 Tage war er als Trainer im Amt, als nach sieben Spieltagen schon Schluss war. Fußball-Zweitligist Würzburger Kickers entließ den 49-Jährigen, nachdem der Blick auf die Tabelle wenig erfreute: Die Unterfranken sind Letzter. Antwerpen hatte nach nur zwei Spieltagen Aufstiegstrainer Michael Schiele abgelöst, konnte aber keinen Aufschwung einleiten. Zwei Trainerwechsel nach sieben Spieltagen gab es in der seit 1981 eingleisigen 2. Liga noch nie. Überhaupt: Nur drei Zweitliga-Trainer standen kürzer in der Verantwortung: Djuradj Vasic (Eintracht Braunschweig/27 Tage), Werner Biskup (Hessen Kassel/35) und Norbert Wagner (VfR Bürstadt/39).

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Verantwortlich dafür ist ein Schalker-Ex-Trainer: Felix Magath. Seit Januar nun ist der 67-Jährige für den sportlichen Bereich bei den Kickers und dem österreichischen Erstligisten Admira Wacker Mödling verantwortlich. Beim Investor flyeralarm hat er den Chefposten in der Abteilung "Flyeralarm Global Soccer" inne. Konfrontiert mit der erneuten Trainerentlassung in einer Medienrunde („Sie hatten doch am Freitagabend noch gesagt, der Trainer könne in Ruhe weiterarbeiten“), sagte Magath nur bissig: „Der Trainer kann in Ruhe weiterarbeiten – halt woanders. Wo ist das Problem?“ Nachfrage: Wie er denn als Trainer auf einen Rauswurf nach nur fünf Spielen reagiert hätte? Magath blieb weiter zynisch und schonungslos:„Wenn ich viermal verloren und einmal Unentschieden gespielt hätte, hätte ich zu meinem Chef gesagt: Ich gehe lieber.“

Nachfolger ist ein ehemaliger Schalker

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Neuer Trainer beim Tabellenletzten ist der langjährige Profi Bernhard Trares, der die Kickers zum Klassenerhalt führen soll. „Es steht außer Frage, dass die Aufgabe sehr schwer ist, aber das war schon vor der Saison klar“, sagte Trares und sprach bei dem Saisonziel für eine „Mörderaufgabe für so einen Klub. Würzburg ist eine total reizvolle Aufgabe, auch wenn wir tabellenmäßig nicht so besonders da stehen. Es sind noch 27 Spiele zu spielen“, sagte Trares, der einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022 bekommt. Der 55-Jährige trainierte zuletzt zweieinhalb Jahre den SV Waldhof Mannheim, mit dem er in die 3. Liga aufgestiegen war.

Als Profi absolvierte er 183 Bundesliga- und 275 Zweitliga-Spiele, unter anderem war er für den TSV 1860 München und Werder Bremen im Einsatz. Einst war Trares auch Spieler unter Trainer Felix Magath. Im Ruhrgebiet ist der 55-Jährige aber auch kein Unbekannter. Von 2011 bis 2014 betreute er die U23 des FC Schalke 04. „Auf Schalke habe ich gute Erfahrungen sammeln können. Jugendspieler sollen merken, dass sie mit viel Fleiß und Arbeit die Treppe hochsteigen können“, sagte er einmal in einem Interview. In 110 Spielen mit Schalkes U23 holte er einen Punkteschnitt von 1,55 Zählern pro Partie. Danach wechselte er für ein Jahr als Co-Trainer zum damaligen Bundesligisten Hamburger SV, bevor er im Januar 2018 in Mannheim als Chefcoach anheuerte. (Gold)