Essen. Die deutsche U21 hat in Moldau einen Pflichtsieg eingefahren. Ein Spieler schrieb dabei DFB-Geschichte - und verdrängte einen Ex-Schalker.

Er hat einen ehemaligen Schalker aus den DFB-Geschichtsbüchern verdrängt: Toptalent Florian Wirtz von Bayer Leverkusen stand am Freitag beim 5:0-Erfolg der deutschen U21 in Moldau in der Startelf und stieg mit 17 Jahren und 159 Tagen zum jüngsten deutschen U21-Nationalspieler auf. Wirtz löste mit seinem Einsatz in der EM-Qualifikation Julian Draxler als Rekordhalter ab, der bei seiner Premiere 2012 nur 17 Jahre und 323 Tage alt war.

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Draxler, inszwischen bei Paris Saint-Germain aktiv, spielte von 2011 bis 2014 im Profiteam der Schalker, zuvor durchlief der Gladbecker seit 2001 die Jugendteams der Königsblauen.

Coronfall brachte Unruhe in U21

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Wirtz ist seit Anfang Juni der bislang jüngste Bundesliga-Torschütze, knapp zwei Monate später erhielt er die Fritz-Walter-Medaille in Gold. Neben Wirtz vertraute Trainer Stefan Kuntz einen Tag nach dem Wirbel um den positiven Coronatest von Stephan Ambrosius in Lars Lukas Mai von Darmstadt 98 in der Startelf auf einen weiteren Debütanten. Es sollte sich auszahlen: Das deutsche Team setzte sich dank einer konzentrierten Leistung mit 5:0 (3:0) in Moldau durch und sammelte wichtige Punkte in der Qualifikation. „Diese Leistung war nicht zu erwarten, das ist nicht selbstverständlich“, sagte Kuntz.

Doppeltorschütze Lukas Nmecha vom RSC Anderlecht traf nach einem Torwartfehler (18. Minute) und per Foulelfmeter (25.), den er selbst herausgeholt hatte. Kölns Salih Özcan (42.), der Mainzer Jonathan Burkardt (67.) und U21-Debütant Dominik Kother (90.+2) erhöhten. „Wir haben nicht fehlerfrei gespielt“, urteilte Trainer Kuntz. „Aber das Engagement und die Einsatzbereitschaft, das war heute überragend.“

Dominanz nach nervösem Beginn

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Das deutsche Team hatte viele gute Szenen und verdiente sich den Erfolg gegen einen schwachen Gegner mit einer konzentrierten Leistung. Nach einer nervösen Anfangsphase mit einigen Wacklern agierte die DFB-Elf dominanter und überzeugte vor allem in der überlegen geführten ersten Hälfte.

In der Gruppe neun übernahm die deutsche Auswahl damit zunächst die Tabellenführung von Belgien. Nach zwei Niederlagen gegen Belgien muss die DFB-Elf um ihr EM-Ticket kämpfen, am Dienstag steht gegen Bosnien-Herzegowina in Fürth die nächste wichtige Partie an. Die neun Gruppensieger und die fünf besten Zweiten lösen das Ticket für das Turnier 2021. (fs/dpa)