Gelsenkirchen. Peter Neururer kritisiert in Sport Bild, dass Schalke den unerfahrenen Naldo zum Co-Trainer gemacht hat. Hat er Recht? Ein Kommentar.

Dass sein Herz vor allem für den FC Schalke 04 schlägt, wenn es um Fußball geht, hat Peter Neururer nie verschwiegen. Die Meinung des 65-Jährigen ist gefragt - und das nicht nur bei Fans, die ihn rund um den Trainerwechsel nach eigener Auskunft mit Nachrichten bombardierten, sondern zum Beispiel auch bei Sportvorstand Jochen Schneider. Die Beiden kennen sich und gehen ab und zu golfen. Wenn Neururer nun in Sport Bild die Berufung von Naldo als Co-Trainer kritisiert, ist das aber nur auf den ersten Blick verständlich. Denn Neururer denkt zu kurzfristig.

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Schalke setzt auf Co-Trainer Naldo

Natürlich ist die Verpflichtung von Naldo diskutabel. Erfahrung als Co-Trainer hat der 38-Jährige nicht - Trainings- und Spielvorbereitung, Videoanalyse, Besprechungen vor dem Spiel: Damit hatte Naldo noch nie etwas zu tun. Fachlich kann er deshalb noch keine große Unterstützung für Trainer Manuel Baum sein. Das ist Schalke auch bewusst.

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Denn Baum selbst hatte ja gesagt, dass Naldo vorerst nur das Herz im Trainerteam sein soll. Einer, der viel Zeit in der Kabine verbringt, Einzelgespräche führt. Einer, der Baum den Verein besser erklären kann, dem auch die Fans vertrauen. Deshalb hat die Verpflichtung durchaus ihre Berechtigung. Und die Trainerlizenzen soll Naldo sukzessive nachholen - dann ist Neururers Forderung ja erfüllt. Und auch fachlich wird Naldo von Woche zu Woche dazulernen. Nach einer langen Karriere wird er nicht viel Zeit benötigen, um schnell in den Job zu finden. Der erste Quereinsteiger ist er ohnehin nicht.

Schalke sucht noch einen zweiten Co-Trainer

Außerdem: ein zweiter Co-Trainer ist noch da. Matthias Kreutzer hat auch Baums Vorgänger David Wagner schon assistiert. Baum und Schneider haben zudem betont, noch einen weiteren Co-Trainer zu holen - und der ist dann lizenziert und soll ein wenig Erfahrung mitbringen. Mit der Suche wollen sich Baum und Schneider aber Zeit lassen, weil sie nicht den erstbesten Kandidaten nehmen wollen. Und das ist ihr gutes Recht.

Einer wird aber wahrscheinlich nicht Co-Trainer: Neururer. Assistent war er noch nie in seiner Karriere.