Gelsenkirchen. Sebastian Rudy spielt wieder für Schalke 04 - lange schien das unmöglich zu sein. Auf ungewohnter Position ist er nun erste Wahl. Was er sagt.
Sebastian Rudy noch einmal im Trikot des FC Schalke 04 – noch vor einem halben Jahr war dies undenkbar. Der 30-Jährige spielte erfolgreich auf Leihbasis für die TSG Hoffenheim, ein Kauf schien wahrscheinlich. Doch nun gehört Rudy zur Startelf, wenn Schalke am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) im DFB-Pokal auf den Regionalligisten Schweinfurt 05 trifft. Es ist eine bemerkenswerte Rückkehr.
Schalke holte Rudy 2018 von Bayern München
Die Hoffenheimer konnten und wollten sich nach der Corona-Pause einen Rudy-Kauf nicht mehr leisten, andere Interessenten gab es nicht. Und schließlich wusste auch Rudy: Nach einer verkorksten ersten Saison (2018/19) auf Schalke bekommt er nun eine zweite Chance. Er geht sie ohne Groll an: „Ich habe versucht, vieles abzuhaken, nicht mit einem Rucksack die Sache anzugehen“, sagte Rudy. „Es bringt ja nichts, zurückzuschauen.“
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Rudy war 2018 für 16 Millionen Euro vom FC Bayern München gekommen, als Schalke gerade Vizemeister geworden war. Er hatte einen hochdotierten Vertrag bis Juni 2022 unterschrieben. Doch beide Seiten wurden mit dem Wechsel nicht glücklich. „Am Anfang bin ich mit dem Verein nicht so klargekommen. Jetzt kenne ich ihn“, sagte Rudy. Und er glaubt, dass die Mannschaft nicht so schlecht ist: „Wir haben gute Spieler. Die letzten 16 Bundesliga-Spiele wurden nicht gewonnen, deswegen haben wir etwas gutzumachen.“
Er selbst wird auf einer ungewohnten Position gefordert sein. Da die finanzschwachen Schalker noch keinen Rechtsverteidiger verpflichten konnten, muss nun der erfahrene Rudy aushelfen. „Für mich ist jetzt wichtig, dass ich in jedem Training, in jedem Spiel diese Position bekleide, um reinzufinden. Man muss sich ein Stück weit damit anfreunden, wie Fußball gespielt, was von einem verlangt wird. Klar ist: Im Mittelfeld spielte ich am liebsten", sagt er.
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Trainer David Wagner hatte nach dem 3:0 in der Generalprobe gegen den Zweitligisten VfL Bochum bekannt: „Ich habe mit ihm ein ganz, ganz ehrliches und offenes Gespräch geführt und habe ihm gesagt: Hör zu, du siehst ja auch, dass unser Kader nicht gerade ausbalanciert ist. Wir haben wahnsinnig viele zentrale Mittelfeldspieler, das ist Fakt. Aber Fakt ist auch: Wir haben auf der Rechtsverteidiger-Position nicht viele Optionen. Und die Beste bist du. Ich habe den Satz nicht zu Ende gesprochen, da hat er gesagt: ,Trainer, da hab’ ich Bock drauf.’“
Schalke: Wagner-Lob für Torwart Fährmann
Rudy ist nicht der einzige Rückkehrer, der definitiv in der Startelf stehen wird, wenn am Sonntag der DFB-Pokal ansteht. Ralf Fährmann (31), der von Brann Bergen zurückkehrte, ist die Nummer eins. Was keinen mehr überraschte, bestätigte Trainer Wagner am Mittwochnachmittag: „Ralle hat zu alter Stärke zurückgefunden. Er hat gerade in den vergangenen Wochen bewiesen, dass zu 100 Prozent auf ihn Verlass ist.“