Gelsenkirchen. Schalke 04 hat sich gegen den VfL Bochum in einer guter Verfassung präsentiert. Zwei Rückkehrer machen den Königsblauen aktuell Hoffnung.
Unter den Zuschauern waren auch zwei ehemalige Schalker: Leon Goretzka und Weston McKennie schauten am Samstagmittag vorbei, als Bundesligist S04 in seiner Generalprobe den Zweitligist VfL Bochum mit einer 3:0 (3:0)-Packung nach Hause schickte. Die Motive waren höchst unterschiedlich: McKennie, kürzlich ausgeliehen an Juventus Turin, sagte seinen Teamkollegen „Adieu“. Goretzka, seit zwei Wochen Triple-Sieger mit Bayern München, sah zwei Ex-Klubs – und er beobachtete den ersten Liga-Gegner Schalke.
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Und er sah eine Mannschaft, die rechtzeitig zum Pflichtspielstart ihre Form zu finden scheint. Elf Spieler fehlten aus verschiedensten Gründen, darunter Sturm-Zugang Vedad Ibisevic (36), der seit seinem Vertragsende bei Hertha BSC am 30. Juni nur mit einem Privattrainer gearbeitet hatte. „Ich muss erst langsam wieder ins Mannschaftstraining reinfinden. Natürlich habe ich privat etwas gemacht, aber das ist nicht das Gleiche“, sagte er. Am Sonntag spielte er im internen Test gegen die eigene U23, gehörte beim 4:1-Erfolg sogar zu den Torschützen. Außerdem trafen Guido Burgstaller (2), Mika Hanraths sowie für Gdie U23 Daniel Kyerewaa.
Am Samstag gehörte die Show einem anderen Stürmer: Mark Uth. Der 29-Jährige, der liebend gern wieder für den 1. FC Köln spielen würde, war nach 20 gemächlichen Minuten zu Beginn der beste Spieler auf dem Feld, an den meisten Torszenen beteiligt – aber nicht am ersten Tor: Amine Harit spielte den Ball auf Nassim Boujellab, und der zirkelte den Ball toll ins rechte Eck des Bochumer Tores (25.). Uth erhöhte mit einem Freistoß, der durch die Bochumer Mauer sauste, auf 2:0 (33.). In der 40. Minute scheiterte Uth an Bochums Torwart Manuel Riemann, den Nachschuss versenkte Amine Harit technisch stark.
Auch nach dem Wechsel blieb Uth die bestimmende Figur gegen den sehr schwachen Zweitligisten. In der 60. Minute stürmte er allein aufs Tor zu, scheiterte aber an Riemann. Sieben Minuten später schlenzte er den Ball bei einem Freistoß gekonnt über die Mauer – aber er klatschte an den Torpfosten.
Schalke: Großes Lob auch für Rudy
Uth bekam von Trainer David Wagner ein großes Lob: „Er war gut, beweglich, hat ein Tor gemacht. Er hätte aber auch noch zwei, drei weitere Tore machen können.“ Im Sommer 2019 sei Uth nach einer langen Verletzung nicht fit gewesen, nun hätte er eine Menge Selbstvertrauen.
Doch nicht nur mit Uth war er zufrieden – auch für Sebastian Rudy, der auf der rechten Seite in der Abwehr verteidigen muss, gab es ein Sonderlob. Wagner erzählte: „Ich habe mit ihm ein ganz, ganz ehrliches und offenes Gespräch geführt und habe ihm gesagt: Hör zu, du siehst ja auch, dass unser Kader nicht gerade ausbalanciert ist. Wir haben wahnsinnig viele zentrale Mittelfeldspieler, das ist Fakt. Aber Fakt ist auch: Wir haben auf der Rechtsverteidiger-Position nicht viele Optionen. Und die Beste bist du. Ich habe den Satz nicht zu Ende gesprochen, da hat er gesagt: ,Trainer, da hab’ ich Bock drauf.’“
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Überbewerten wollte Wagner das Spiel aber nicht: „Genauso unaufgeregt, wie ich die anderen Testspiele genommen habe, nehme ich auch dieses. Da waren einige Dinge, die nicht funktioniert haben und einige, die funktioniert haben. Es bleibt dabei: Wir haben zu arbeiten. Unabhängig wie das Spiel gelaufen ist.“
Doch klar ist: Leon Goretzka und Weston McKennie hatten bestimmt nicht nur wegen des Wiedersehens, sondern auch wegen des Fußballspiels ihren Spaß.