Gelsenkirchen. Trainer David Wagner hat's verkündet: Ralf Fährmann ist wieder die Nummer eins. Das überrascht keinen - und ist doch eine verrückte Geschichte.

Er hat allen Widerständen getrotzt und wird nun dafür belohnt: Ralf Fährmann ist wieder die Nummer 1 im Tor des FC Schalke 04. Was niemanden mehr überrascht, verkündeten die Königsblauen am Mittwochnachmittag in einer Pressemitteilung.

Schalke-Trainer Wagner schwärm: "Zu alter Stärke zurückgefunden"

Trainer David Wagner schwärmt in den höchsten Tönen vom 31-jährigen Torwart: "Die Trainingseinheiten und die Testspiele in der Vorbereitung haben gezeigt, dass Ralle zu alter Stärke zurückgefunden hat. Seit seiner Rückkehr nach Gelsenkirchen vor fünf Monaten hat er sich kontinuierlich gesteigert. Gerade in den vergangenen Wochen hat Ralle bewiesen, dass auf ihn zu 100 Prozent Verlass ist."

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Fährmann, lange unumstrittene Nummer eins auf Schalke und sogar Mannschaftskapitän, hatte im Januar 2019 seinen Stammplatz an Alexander Nübel verloren. Als Nübel dann im August 2019 von David Wagner zum Kapitän bestimmt worden war, endete Fährmanns Zeit vorübergehend. Er wurde verliehen - zunächst an Norwich City (Hinrunde 19/20), dann an Brann Bergen (Rückrunde 19/20). Für ihn lief es nicht gut: In Norwich spielte er nicht, da er Torwart Tim Krul nicht verdrängen konnte, in Bergen stoppte ihn die Corona-Pandemie. Und auch auf Schalke entwickelten sich die Dinge nicht positiv: Nübel verkündete zwar seinen Wechsel zum FC Bayern München, aber ein Ersatz stand schon bereit: U21-Nationaltorwart Markus Schubert, gekommen von Dynamo Dresden.

Schalke konnte Schwolow-Transfer nicht stemmen

Doch in der schwachen Rückrunde zeigte Schubert nicht, dass er Nübel gleichwertig ersetzen kann. Fährmann kehrte derweil vorzeitig aus Bergen zurück, als sich abzeichnete, dass die Saison in Norwegen nicht fortgesetzt wird. Wieder auf Schalke angekommen, erfuhr er aber, dass Schalke um einen neuen Torwart buhlt: Alexander Schwolow vom SC Freiburg. Aufgeklärt über seine Perspektive wurde er nie, er wusste nur: Sein hoch dotierter Vertrag gilt bis Juni 2023. Schalke aber konnte einen Schwolow-Transfer nicht stemmen - und nun zeichnete sich ab: Fährmann und Schubert werden sich ein Duell um die Nummer eins liefern.

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Und mit viel Ehrgeiz und Engagement kämpfte er um diese Chance. Im Teamkreis war sein Wort sofort wieder gefragt - zum Beispiel bei Diskussionen um einen Gehaltsverzicht. Im Training und in den Tests trumpfte er auf, während Schubert wegen einer Erkältung und einer Corona-Quarantäne zwei Trainingswochen und drei Testspiele versäumte.

Für Schubert, den dritten Torwart Michael Langer und Torwarttrainer Simon Henzler gab es von Wagner ein Sonderlob: "Das Torhüter-Trio arbeitet täglich mit Simon Henzler mit vollem Einsatz und sorgt dafür, dass der Konkurrenzkampf so hoch wie möglich gehalten wird." Und gute Torhüter kann Schalke gut gebrauchen: Kein Team musste in der vergangenen Saison mehr Gegentore nach klaren Torwartpatzern hinnehmen.