Längenfeld. Testspiel Nummer vier: Schalke trifft am Montagabend in Österreich auf die Würzburger Kickers. Wohl unter den Zuschauern: Felix Magath.
Testspiele in der Saisonvorbereitung einer Fußballmannschaft sind wenig aussagekräftig - einen Satz wie diesen sagen fast alle Trainer und Sportchefs von der Bundesliga bis zur Kreisliga C. Auch beim FC Schalke 04 ist das nicht anders. Und doch: Wenn die Königsblauen am Montagabend im Stadion Kematen in Tirol (Anstoß 18 Uhr) auf den Zweitliga-Aufsteiger Würzburger Kickers treffen, schauen Fans und Verantwortliche ganz besonders hin.
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Das liegt vor allem an den beiden Testspiel-Ergebnissen zuletzt in Gelsenkirchen. Schalke unterlag den Drittligisten SC Verl (4:5) und KFC Uerdingen (1:3) nach blamablen Vorstellungen. Sportvorstand Jochen Schneider betonte zwar, dass er solche Resultate richtig einzuschätzen wüsste, aber er sagte auch: "Wir dürfen uns so nicht präsentieren, wir müssen bessere Leistungen an den Tag legen." Dass sich Verl und Uerdingen via Social Media über Schalke lustig machten, störte Schneider nicht: "Das gehört doch dazu. Das muss man abkönnen und damit muss man leben, wenn man zwei Spiele nacheinander so verliert."
Schalke-Vorstand Schneider: "Ich erwarte eine bessere Leistung"
Für das Spiel gegen die Kickers hat Schneider deshalb klare Vorstellungen: "Ich erwarte eine bessere Leistung. Ich erwarte, dass wir nicht so viele Chancen zulassen. Aber wohl wissend, dass es ein Testspiel im Rahmen der Vorbereitung ist." Schneider warnte davor, zu sehr auf Testspiel-Ergebnisse zu achten: "Wir haben Aufholbedarf in Sachen Fitness und Robustheit. Wir haben nicht ohne Grund das komplette Reha- und Athletiktrainerteam ausgetauscht. Es wäre fatal, diesen Prozess wegen einiger Testspiel-Ergebnisse zu unterbrechen."
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Er zog eine Parallele zu seiner Zeit mit Trainer Felix Magath beim VfB Stuttgart: "Mit Magath haben wir beim VfB mal ein Testspiel gegen die Stuttgarter Kickers verloren. Da gab es drei Tage später beim nächsten Test eine Sitzblockade. Auch das kommt vor. Aber danach geht das Leben weiter." Mit Magath feiert Schneider am Montag ein Wiedersehen - denn der ist Sportchef bei den Kickers. Dreieinhalb Jahre arbeiteten beide eng zusammen. "Und das", sagt Schneider, "waren nicht die schlechtesten Jahre." Aus einem Abstiegskandidaten formte Magath einen Europapokal-Teilnehmer, die "jungen Wilden" Sami Khedira, Timo Hildebrand und Mario Gomez feierten ihren Durchbruch.
Magath plant, sagt Schneider, einen Besuch des Testspiels. Als ehemaliger Trainer von Schalke 04 schaut der 67-Jährige auch ganz besonders auf seinen Ex-Klub. Mit königsblauen Krisen kennt er sich gut aus.