Längenfeld. Prominenter Besuch am Sonntagvormittag beim FC Schalke 04: Ex-Trainer Jens Keller schaute im Trainingslager in Längenfeld vorbei.
Viele Fans haben die Profis des FC Schalke 04 nicht ins Trainingslager nach Längenfeld begleitet. 100 sehen regelmäßig zu - das hat aber weniger mit der schwierigen sportlichen Situation zu tun. Termin und Ort legten die Königsblauen wegen der Corona-Pandemie zu kurzfristig fest, zudem sind die Ferien in Nordrhein-Westfalen vorbei. Diejenigen, die aber am Sonntagmorgen dabei waren, staunten nicht schlecht: Gemeinsam mit Sportvorstand Jochen Schneider schritt Jens Keller durch den Eingang. Keller, Schalkes Ex-Trainer.
Von Dezember 2012 bis Oktober 2014 war Keller Chef der königsblauen Profis - und das war nicht die schlechteste Zeit. Zweimal führte er Schalke in die Champions League, zunächst über den Umweg Qualifikation (2012/2013), dann über den dritten Platz (2013/2014). Doch der Fußball war häufig schlecht, ein taktisches Konzept nicht immer erkennbar. Schalke lebte sehr von der Qualität hervorragender Einzelspieler. Auch seine öffentlichen Auftritte waren nicht immer glücklich. Nach einem verpatzten Start in der Saison 2013/2014 musste Keller schließlich gehen - Verbindungen nach Gelsenkirchen hielt er aber auch, als er danach für Union Berlin, Ingolstadt und Nürnberg arbeitete. Als Typen hat ihn niemand schlecht in Erinnerung.
Keller in Nürnberg vor der Relegation freigestellt
Nun ist Kellers Trainer-Karriere ins Stocken geraten. In Nürnberg wurde er kurz vor der Relegation Ende Juni freigestellt, erst im Nachsitzen gelang mit seinen Nachfolgern der Klassenerhalt. In der Sommerpause hat er nun Zeit, sich ein bisschen im Profigeschäft umzuschauen. Eine Station seiner Reise: Längenfeld im Ötztal.
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Doch ein Besuch seines Ex-Klubs ist nicht der einzige Grund für den Besuch. Er kennt Jochen Schneider seit vielen Jahren persönlich. Als Schneider im Jahr 1999 fest beim VfB Stuttgart angestellt wurde, war Keller dort Spieler. Schneider sorgte entscheidend dafür, das Kellers Trainer-Karriere im Jahr 2009 als U19-Coach des VfB so richtig begann. Im Jahr 2010 wurde Keller vorübergehend Interimstrainer der Schwaben.
Geschichten können die beiden genug austauschen. Und das machten sie auf der Tribüne des kleinen Stadions in Längenfeld ausführlich. Keller rauchte dabei ein paar Zigaretten - er ist ja aktuell nicht im aktiven Geschäft. Da kann er sich das mal erlauben.