Gelsenkirchen. . Die Vorstände Jochen Schneider und Alexander Jobst bekommen zusätzliche Aufgaben. Doch wer wird Nachfolger für den zurückgetretenen Peter Peters?
Jochen Schneider mag es nicht so gerne, nach jedem Spiel vor der Kamera zu stehen, er wählt die Anlässe seiner öffentlichen Auftritte lieber mit Bedacht und Sorgfalt aus. In Zukunft wird der von seinem Naturell her eher zurückhaltende Schwabe auf Schalke aber noch mehr in Erscheinung treten, nachdem der Fußball-Bundesligist am Dienstag das öffentlich machte, was der Aufsichtsrat des Klubs auf seiner Klausurtagung beschlossen hatte: Schalke 04 hat die Kompetenzen und Aufgaben von Schneider erweitert, der 49-Jährige ist ab sofort als Vorstand für Sport und Kommunikation zuständig.
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Schneider übernimmt das gerade auf Schalke mitunter nicht ganz unkomplizierte Ressort Kommunikation von seinem Kollegen Alexander Jobst, der seinerseits neben seiner ursprünglichen Aufgabe als Schalkes Marketing-Boss nun auch Vorstand für Vertrieb und Organisation ist. Schalke stellt sich neu auf, wobei die Umstrukturierung in der Chefetage damit noch nicht abgeschlossen ist. Denn noch ist nicht geklärt, wer die Nachfolge des vor knapp sechs Wochen zurückgetretenen Peter Peters antritt, der im Vorstand die Ressorts Finanzen und Organisation geführt hat. „Es sind herausfordernde Zeiten“, sagte Jochen Schneider am Dienstag dieser Redaktion: „Alexander Jobst übernimmt wesentliche Aufgaben aus dem Ressort von Peter Peters. Um den Bereich Finanzen kümmern sich aktuell Finanzdirektorin Christina Rühl-Hamers und ihr Team.“
Nach Informationen dieser Redaktion ist mit einer Entscheidung über den neuen Finanzvorstand auch nicht kurzfristig zu rechen. Die zunächst öffentlich gehandelten Alexander Wehrle (aktuell Geschäftsführer des 1. FC Köln) und Robert Schäfer (früher Vorstandschef bei Fortuna Düsseldorf) sind kein Thema. Und es ist auch nicht zwingend davon auszugehen, dass Schalke hier ein Gesicht präsentiert, das in der Bundesliga bereits bekannt ist. Auch eine Personalberatung soll helfen, jemanden zu finden, der überzeugend für den neuen Kurs auf Schalke steht.
In Schalke-Tradition von Rudi Assauer
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Schneider hatte das Ressort Kommunikation bei seinem Amtsantritt vor 16 Monaten ausgeschlagen, um sich ganz den Aufgaben als Sportvorstand zu widmen. Man könnte sagen: Da gibt es genug zu tun. Nun liegen Sport und Kommunikation wieder in einer Hand, was auf Schalke aber Tradition hat – auch wenn das früher nicht immer so genannt wurde. So war Rudi Assauer zugleich der Manager und auch die Stimme von Schalke. Und Felix Magath, Horst Heldt oder Christian Heidel waren ebenfalls für den Sport und fürs Reden zuständig.
Wichtig bei der neuen Aufgabenverteilung allerdings: Schneider ist nicht der Vorstands-Chef auf Schalke – diese exponierte Stellung bleibt unbesetzt, sie würde auch gar nicht seinem Naturell entsprechen. Vielmehr erklärte Schneider am Dienstag nach seiner Beförderung: „Gemeinsam mit allen Mitarbeitern und dem Aufsichtsrat werden wir unseren FC Schalke 04 durch diese nicht einfachen Zeiten bringen. Mit Vollgas und viel Herzblut, das kann ich versprechen.“
Lange wird Schalke-Stellvertreter von Buchta
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Tatsächlich ist eine One-Man-Show in der aktuellen Konstellation auf Schalke nicht zu befürchten – das gilt auch für den Aufsichtsrat in der Zeit nach Clemens Tönnies. Dort ist Dr. Jens Buchta nun der Chef, Peter Lange wurde auf der Klausurtagung wenig überraschend zu seinem Stellvertreter gewählt. Prominentestes Gesicht im Schalker Hintergrund bleibt Ex-Trainer Huub Stevens, dessen Tätigkeit sich nun sehr angemessen liest: Er gehört dem Sportausschuss an.