Freiburg/Gelsenkirchen. Nicht nur sportlich war die Rückrunde für Schalke 04 ein Desaster. Im TV-Ranking rutschten die Königsblauen ab.
Ein letztes Mal saß Peter Peters als Verantwortlicher des FC Schalke 04 auf der Tribüne eines Fußballstadions. Und der Abschied des langjährigen Finanzvorstandes hätte schöner ausfallen können. Mit 0:4 (0:2) ging Schalke unter und beendete eine historisch schlechte Rückrunde: 16 Spiele in Serie ohne Sieg - das hatte es auf Schalke noch nie gegeben. Doch der damit verbundene Absturz auf den zwölften Platz hat auch finanzielle Folgen.
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Im März hatte Peters zum letzten Mal einen Geschäftsbericht vorgestellt - den für das Jahr 2019. Enthalten waren viele Zahlen, unter anderem der aktuelle Schuldenstand (197 Millionen Euro) und eine Prognose für das Jahr 2020. Für die aktuelle Saison hatte Schalke mit dem achten Tabellenplatz kalkuliert. Im März schien eine solche Planung sehr pessimistisch. Das Team von David Wagner stand mit Vorsprung auf einem Europapokal-Platz, die sportliche Krise wurde als kurzzeitige Delle gedeutet.
Schalke hat finanziell mit Rang acht kalkuliert - doch warum?
Die Höhe der TV-Gelder werden nach vielen Kritierien ermittelt. Mit Abstand am wichtigsten ist aber eine Fünfjahreswertung - und das aktuelle Jahr hat den höchsten Einfluss. Pro Platzierung in der Endtabelle gibt es dafür fünf Punkte. Mit dem achten Platz in der Saison 19/20 hätte Schalke in der Langzeitwertung den siebten Platz definitiv verteidigt - und damit 70,3 Millionen Euro sicher.
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Doch durch den freien Fall auf den zwölften Platz musste Schalke aber Eintracht Frankfurt und Hertha BSC vorbeiziehen lassen - auch das war im März noch undenkbar, als Frankfurt und Hertha im Abstiegskampf steckten. Schalkes Einnahmen sinken als Neunter der Fünfjahreswertung nun auf etwa 64,5 Millionen Euro, ein Verlust von 5,8 Millionen Euro. Und hätte der VfL Wolfsburg den sechsten Platz in der Abschlusstabelle verteidigt, wäre Schalke noch weiter abgerutscht.
Abgesehen von der Summe: Die Tabelle verdeutlicht, dass Schalke auch nur noch Mittelmaß in der Liga ist. Dreimal in den vergangenen fünf Jahren schaffte es das Team nicht in die obere Tabellenhälfte - unter Markus Weinzierl (10., Saison 2016/2017), unter Domenico Tedesco und Huub Stevens (14., Saison 2018/2019) und nun unter David Wagner (12., 2019/2020). Und das mit Personalkosten von 123,9 Millionen Euro. Immerhin in dieser Wertung gehört Schalke zur Spitzengruppe.