Gelsenkirchen. In der Coronakrise verzichten die Schalke-Profis auf Teile ihres Gehalts. Ein schönes Zeichen - das noch stärker hätte sein können. Ein Kommentar.

Auf Schalke singen sie vor Heimspielen von tausend Freunden, die zusammenstehen. Ganz so viele sind es nicht, die sich in der aktuellen Krise zum Verzicht entschlossen haben – aber doch eine Menge. Da sind die Profis, die auf einen Teil ihres Gehalts verzichten und damit den wohl wichtigsten Beitrag liefern, die Lage auf Schalke in der Coronakrise zu entspannen. Bemerkenswert aber ist, dass sie damit nicht allein sind. 70 Angestellte beteiligen sich, darunter Physiotherapeuten und der Zeugwart, die nun wahrlich keine Großverdiener sind. Das ist ein wirklich starkes Zeichen in einer schwierigen Lage.

Und es macht deutlich, wie dramatisch die Zeiten tatsächlich sind für einen Fußballverein ohne Fußballspiele – vor allem für einen Klub wie Schalke, der schon ohne Corona einen zweistelligen Millionenverlust für das laufende Jahr erwartet hatte. Wenn die einfachen Angestellten zur Rettung beitragen müssen, ob freiwillig oder durch Kurzarbeit, dann ist die Bedrohung existenziell.

Kurzarbeit als unschöne Botschaft

Das Thema Kurzarbeit ist die unschöne Botschaft, die von diesem Tag ausgeht. Dass es in der aktuellen Lage wohl nicht ohne gehen wird, ist zwar nachvollziehbar. Andererseits: Der Klub hat im vergangenen Jahr 116 Millionen Euro an Gehältern gezahlt, den Großteil an die Spieler. Es wäre doch ein noch viel stärkeres Zeichen gewesen, hätte man dort genug einsparen können, um Einbußen bei den einfachen Angestellten komplett ausschließen zu können.