Gelsenkirchen. Schalke braucht für die kommende Saison noch Trainer für die U17 und die U23. Die Besetzung hängt auch vom Etat in Zeiten der Corona-Krise ab.
Ungewöhnliche Situation in der Knappenschmiede: Zwei von drei Cheftrainerposten für die wichtigsten drei Schalker Nachwuchsmannschaften sind für die kommende Saison noch nicht besetzt. Das liegt natürlich auch am Wechsel von U17-Coach Frank Fahrenhorst zum VfB Stuttgart – aber es liegt auch am derzeitigen Einstellungsstopp, den sich Schalke im Zuge der Corona-Krise auferlegt hat.
Im Moment steht einzig fest, dass Norbert Elgert natürlich weiterhin die U19 trainieren wird: Der Trainer-Haudegen (63) ist seit 1996 für Schalkes A-Junioren verantwortlich – nur in der Saison 2002/2003 war Elgert zwischenzeitlich Co-Trainer bei den Profis unter Frank Neubarth. Der gebürtige Ückendorfer ist Schalkes Talentschmied Nummer eins: Mit Malick Thiaw (18) steht gerade sein nächster vielversprechender Spieler vor dem Sprung zu den Profis. Elgert bleibt Schalkes wichtigste Konstante im Nachwuchsbereich, gerade in diesen von Unsicherheit geprägten Zeiten. Doch rund um diese Konstante ist noch einiges zu klären: Der Vertrag von U23-Cheftrainer Torsten Fröhling (53) läuft aus, und für U17-Coach Frank Fahrenhorst (42) muss ein Nachfolger gefunden werden. Der gebürtige Kamener übernimmt im Sommer die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart.
Ein Fahrenhorst-Nachfolger war schon ausgeguckt
Bei der Berufung eines Nachfolgers kam Schalke die Corona-Krise dazwischen: Eigentlich hatten die Verantwortlichen der Knappenschmiede schon einen neuen Trainer für die U17 ausgeguckt, aber der Einstellungsstopp im gesamten Verein verhindert jetzt den Vollzug. Denn gegenwärtig steht nicht fest, wie groß der Etat für die Knappenschmiede in der kommenden Saison sein wird, welche finanziellen Mittel der Verein für den Nachwuchsbereich zur Verfügung stellt. Die sportliche Leitung der Knappenschmiede musste mehrere Szenarien entwickeln – welches am Ende zur Anwendung kommt, hängt entscheidend davon ab, ob die Bundesliga-Saison bei den Profis noch zu Ende gespielt werden kann. Denn wenn ab Mai in der Bundesliga wenigstens wieder Geisterspiele ausgetragen werden können, bekommt Schalke noch Geld aus den Fernseh-Verträgen; offenbar gut 26 Millionen Euro. Wenn dieses Geld fließt, hat auch die Knappenschmiede mehr Mittel zur Verfügung.
In drei bis vier Wochen, so heißt es aus der Chefetage, werde man wissen, welches Szenario zur Anwendung kommt. Und dann soll Ende April auch ein neuer Trainer für die U17 präsentiert werden, wobei die Verantwortlichen eine interne Lösung keineswegs als Plan B abstufen. Schließlich wären hier theoretisch Namen wie Mike Büskens (52), der in der Bundesliga bereits Schalkes Profis sowie die SpVgg Greuther Fürth trainiert hat, oder Tomasz Waldoch (48, derzeit Co-Trainer der U23) denkbar. Waldoch war übrigens 2011/12 schon einmal Cheftrainer der Schalker U17.
Auch interessant
Da Schalke in der gegenwärtigen Phase des Einstellungsstopps noch keine Nägel mit Köpfen machen kann, muss auch Torsten Fröhling noch abwarten, ob sein Vertrag bei der U23 verlängert wird. Der Fußballlehrer ist jetzt im zweiten Jahr für die U23 verantwortlich, die er vor einem Jahr aus der Oberliga zurück in die Regionalliga geführt hat.