Gelsenkirchen. Verhandlungen mit Spielern sind in der Corona-Krise weitgehend ausgesetzt. Dabei hat der FC Schalke 04 neun Profis an andere Klubs verliehen.
Eigentlich wollte sich Sportvorstand Jochen Schneider vom Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 momentan um die Kaderplanung für die kommende Saison kümmern. Offene Fragen gibt es noch genug - vor allem eine: Was wird aus den Leihspielern der Königsblauen? Viele sollen verkauft werden, denn sie könnten Plätze im Kader und durch das üppige Gehalt zusätzlich finanzielle Mittel blockieren.
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Durch die Corona-Krise und die drohende finanzielle Schieflage vieler Vereine herrscht aber nun Stillstand auf dem Transfermarkt. Das sagte Schneider der Bild-Zeitung: „Es ist sinnvoll, auf Sicht zu fahren. Wie der Transfermarkt aussehen wird, steht in den Sternen, ist völlig ungewiss.“
Die Übersicht:
- Ralf Fährmann (Brann Bergen): Der Torwart ist der Pechvogel. In England kam er bei Norwich City nur auf einen Einsatz in der Premier League - Anfang März folgte deshalb die Ausleihe nach Norwegen zu Brann Bergen. Durch die Corona-Krise wurde dort aber der Liga-Start verschoben. Deshalb ist fraglich, ob Fährmann mit Spielpraxis Anfang Juli nach Gelsenkirchen zurückkehrt, um dort den Kampf um die Nummer eins aufzunehmen. Fazit: Soll und wird zurückkommen.
- Pablo Insua (SD Huesca): Der von Verletzungen arg gebeutelte Innenverteidiger steht in der spanischen zweiten Liga bei SD Huesca unter Vertrag. Erst im November kehrte er ins Aufgebot zurück, inzwischen hat er vier Pflichtspiele bestritten. Dass er auf Schalke noch einmal eine Chance bekommt, ist aber schwer vorstellbar. Fazit: Soll verkauft werden
- Hamza Mendyl (FCO Dijon): Der Linksverteidiger war einer der größten Transfer-Flops von Sportvorstand Christian Heidel. Nach der verkorksten Rückrunde wechselte er auf Leihbasis nach Frankreich. Dijon steckt im Abstiegskampf - aber Mendyl hat sich einen Stammplatz erkämpft. Er kam zu 18 Einsätzen und erzielte dabei ein Tor. Fazit: Soll verkauft werden - für die linke Abwehrseite stehen für die kommende Saison schon Bastian Oczipka und Juan Miranda unter Vertrag.
- Jonas Carls (Viktoria Köln): Im Januar wechselte er zum Drittligisten Viktoria Köln - und für ihn war diese Ausleihe ein Volltreffer. Er bestritt sieben Spiele - alle über 90 Minuten. In der Hinrunde war er lediglich in Schalkes U23 zum Einsatz gekommen (12 Spiele in der Regionalliga) und hatte es viermal ins Profi-Aufgebot geschafft. Fazit: Kein Kandidat für eine sofortige Rückkehr, weitere Leihe nicht ausgeschlossen.
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Sebastian Rudy (1899 Hoffenheim): Eine Zukunft auf Schalke? Das kann sich niemand vorstellen, nicht der 29-jährige Ex-Nationalspieler, nicht die Verantwortlichen - und schon gar nicht die Fans. Doch der defensive Mittelfeldspieler steht in Hoffenheim nur bis zum Saisonende unter Vertrag und hat üppige Gehaltsvorstellungen. Ja, Rudy spielt gut und Hoffenheim hat eine Kaufoption - doch das Gesamtpaket könnte durch die Corona-Pause zu teuer sein. Fazit: Rudys Rückkehr wäre ein Albtraum für Schalke.
Das heißt: Auch Jochen Schneider hofft, dass schnell wieder Fußball gespielt wird - damit der finanzielle Schaden gering bleibt und er einige Leihspieler an den Mann bringt.
Einige Spieler hat Schalke auch selbst ausgeliehen - die Verträge von Jean-Clair Todibo (FC Barcelona) und Jonjoe Kenny (FC Everton) enden am 30. Juni, Juan Miranda (FC Barcelona) steht bis Juni 2021 unter Vertrag.