Gelsenkirchen. In der vergangenen Saison enttäuschte auf Schalke ein Spieler ganz besonders: Sebastian Rudy. Nun kehrt er mit der TSG Hoffenheim zurück.

Vor einer Woche lief für Sebastian Rudy fast alles schief. Mit 0:6 verlor Rudy mit 1899 Hoffenheim das Heimspiel in der Fußball-Bundesliga gegen den FC Bayern München - und als rechter Außenverteidiger machte der 29-Jährige viele Fehler. Es war eine Ausnahme für Rudy in einer Saison, in der vieles für ihn besser läuft als im vergangenen Jahr, als er noch für den FC Schalke 04 auflief: Er ist nicht nur Stammspieler, sondern mit 218 Einsätzen Bundesliga-Rekordspieler der Hoffenheimer. An diesem Samstag kehrt er mit seinem neuen Klub nach Gelsenkirchen zurück (Samstag, 15.30 Uhr/Sky).

Schalke-Trainer Wagner: Ausleihe läuft gut

"Seitdem er uns verlassen hat, hatten wir sporadisch Kontakt", erklärt Schalke-Trainer David Wagner und ergänzt: "Wir haben uns hin und wieder geschrieben. Die Ausleihe läuft in meinen Augen für alle gut, erfolgreich und vielversprechend." Nur über ein Thema tauschten sich Rudy und Wagner nicht aus - über das Interview, das Rudy "t-online.de" im Januar gab. "Mir kam es definitiv so vor, als sei ich in der Öffentlichkeit zum Gesicht der Krise auserkoren worden. Auch wenn ich die Fehler immer erst bei mir selbst suche und sicher welche gemacht habe: Da hat Schalke es verpasst, mich als Spieler zu schützen", sagte Rudy über die Saison, die Schalke im Abstiegskampf der Liga verbrachte.

Mit großen Hoffnungen war Rudy vom FC Bayern München gekommen - als Nationalspieler und Deutscher Meister. In 28 Pflichtspielen blieb er dann aber ohne Scorerpunkt. Er hinterließ keinen bleibenden Eindruck. Das hätte, so Rudy im Januar, auch mit Ex-Trainer Domenico Tedesco zu tun gehabt: "Auf Schalke waren plötzlich andere Tugenden von mir gefragt. Man hat versucht, mich zu einem anderen Spieler zu machen. Es hätte jedoch klar sein müssen, dass es zu spät ist, mich mit meinen 29 Jahren umzuformen." Tedesco wollte aus Schalke mit Rudy ein spielbestimmendes Team machen - kehrte aber schnell zu seiner alten Strategie zurück. Und Rudy hatte kaum noch Ballkontakte. Rudys Beschwerden stören David Wagner nicht: "Es sind Aussagen zu einer Zeit, in der ich noch nicht hier war. Ich habe die Meinung deshalb zu respektieren."

Schalke und Hoffenheim haben Kaufoption vereinbart

Wie es aber mit Rudy im Sommer weitergeht, ist noch offen. "Wir werden mal sehen, zu was es im Sommer-Transferfenster führt", sagt Wagner. Hoffenheim kann Rudy fest binden. Die Kaufoption beträgt knapp sechs Millionen Euro, nachdem Hoffenheim bereits 850.000 Euro Leihgebühr bezahlt hatte. Doch ziehen die Hoffenheimer die Option für ihren Rekordspieler? Rudy wird älter, will aber zu den Top-Verdienern im Team gehören. Hoffenheims Trainer Alfred Schreuder hofft auf eine Weiterverpflichtung: "Aber dazu gehören mehrere Parteien, die das entscheiden müssen."

Auf Schalke wird Schreuder Rudy aufstellen - wenn auch wohl nicht erneut als Außenverteidiger.