Gelsenkirchen. Beim Schalke-Spiel wurde über ein Transparent, das sich an Schalkes Vereinsführung richtete, am meisten diskutiert. Nicht ohne Grund.
Ja, auf den Plakaten vor dem Bundesligaspiel beim FC Schalke 04 ging es auch um Dietmar Hopp, den Mäzen der TSG Hoffenheim. Aber über ein Transparent, das sich an Schalkes Vereinsführung richtete, wurde am meisten diskutiert. Schalkes Ultras kritisierten den Aufsichtsratschef Clemens Tönnies und den Vorstand - und das legal und ohne Beleidigung.
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Vermutlich die Ultras hatten auf dem Transparent die rassistische Äußerung von Clemens Tönnies („Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen und sie hören auf, Kinder zu produzieren“) mit einer Drohung des Vorstands an die Ultras verbunden („Wir akzeptieren keine Bagatellisierung“). Die klare Kritik: Die Verhältnismäßigkeit der Strafen stimmt nicht. Tönnies wurde vereinsintern vom Ehrenrat für drei Monate gesperrt - den Fans wurde sofort mit einem Spielabbruch gedroht. Darauf hinzuweisen, ist keine Übertreibung. Und darüber sollten Tönnies und der Vorstand nicht hinwegsehen.
Die Kritik der Ultras hat sich verändert - auch auf Schalke
In den aktuell aufgeheizten Zeiten, in denen über jedes Plakat und Transparent aufgeregt diskutiert wird, fällt nicht nur beim Tönnies-Plakat auf: Die Kritik der Ultra-Fangruppen hat sich nicht geändert, die Diskussionen der vergangenen Woche haben sie wenig einsichtiger gemacht. Nur die Wortwahl ist etwas anders: immer noch hart, aber etwas subtiler, weniger beleidigend.
Damit kann der DFB gut leben, mit seinem Schreiben am Freitagmittag hat er diese Art des Protestes sogar legitimiert. Spielabbrüche - und das zeigt dieses Wochenende - sind nun auf absehbare Zeit nicht zu befürchten. Auch nicht auf Schalke.