Gelsenkirchen. Protest über ein Plakat: Schalkes Ultras protestierten während des Hoffenheim-Spiels gegen vermeintliche Unverhältnismäßigkeit des Vorstandes.
Der Protest geht weiter - aber die Ultras des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 setzen weiter auf Plakate ohne Beleidigungen oder Bedrohungen. Vor dem Anpfiff des Spiels gegen 1899 Hoffenheim zeigten sie auf der Gegentribüne ein Plakat mit dem umstrittenen Rassismus-Zitat von Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies.
Direkt unter dem Banner „#stehtauf gegen Diskriminierung“, das sich in jedem Spiel unter dem Arena-Dach befindet, präsentierten sie ein Plakat mit der Aufschrift: „CT: Dann würden die Afrikaner aufhören Bäume zu fällen und sie hören auf wenn‘s dunkel ist, Kinder zu produzieren.“ Doch dabei blieb es nicht. Dahinter zitierten sie aus einer Mitteilung des Schalke-Vorstands, der Beleidigungen nicht mehr tolerieren will: „S04: Wir akzeptieren (...) keinerlei Bagatellisierung.“
Schalke-Ultras: Vorstands-Drohbrief war zu hart
Ziel der Ultras natürlich: Sie wollen den Zuschauern beweisen, dass der Drohbrief des Vorstands viel zu hart war - vor allem angesichts der Bestrafung für Clemens Tönnies nach dessen rassistischer Äußerung. Schon am Dienstag vor dem DFB-Pokalspiel gegen den FC Bayern München (0:1) hatten sich die Ultras über die ihrer Meinung nach vorschnelle Mitteilung des Vorstandes beschwert. Der Vorstand hätte nur auf den Aufschrei der Medien reagiert.
Auch interessant
Tönnies selbst sagte kürzlich in einem ARD-Interview, dass er sich von Schalkes Ultras respektiert fühlt: „Sie müssen mich nicht lieben, tun sie auch nicht. Aber ich habe das Gefühl, dass sie das akzeptieren, was ich tue, da ich nie etwas gegen Schalke machen würde.“
Plakat hing gegenüber dem Sitzplatz von Clemens Tönnies auf Schalke
Tönnies selbst dürfte das Plakat genau gesehen haben. Es hing genau gegenüber von seinem Sitzplatz auf der Haupttribüne.