Gelsenkirchen. Trainer David Wagner beklagt die fehlende Leichtigkeit bei Schalke. Suat Serdar soll sie zurückbringen – möglichst am Samstag gegen RB Leipzig.
Ein bisschen wähnt sich Schalkes Trainer David Wagner mit seiner Mannschaft im Moment im Verteidigungsmodus: „Jeder versucht uns zu erzählen: Oh Gott, wie schlimm – was haben wir für eine schlechte Situation.“ Dieses Empfinden hatte David Wagner schon vor dem Bundesliga-Spiel beim FSV Mainz 05, und nach dem 0:0 erst recht – er hat es sogar im Gespräch mit seiner Mannschaft thematisiert. Die Kernbotschaft dabei: Auch in der Hinrunde war Schalke einmal drei Spiele in Folge ohne Sieg geblieben – jetzt sind es deren vier, und der Trainer sagt: „Dementsprechend sind wir nicht ganz so weit weg.“
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Was Wagner damit sagen will: Er findet nicht, dass seine Mannschaft gegenüber der Hinrunde, als Schalke viele Komplimente für einen mutigen Spielstil erhalten hatte, aus der Spur geraten ist. Für den 48-Jährigen ist es lediglich eine Phase, in der sich die Spieler schwer tun, ein schwungvolles und inspiriertes Angriffsspiel auf den Platz zu bringen. „Offensiv haben die Jungs im Moment nicht die Leichtigkeit, die Möglichkeiten zu kreieren“, erklärt Wagner. Sorgen, dass dieser Zustand länger anhalten könnte, macht er sich nicht: „Weil ich weiß, warum wir im Moment diese Leichtigkeit nicht haben.“
Schalkes Flaute eine Kettenreaktion
Für Schalkes Trainer sind es in erster Linie drei Gründe, die in der Folge zu einer Kettenreaktion führen. Als erstes nennt er das Fehlen von zahlreichen Stammspielern, neben den Langzeitverletzten Benjamin Stambouli, Salif Sané und Daniel Caligiuri vor allem den für die Offensive eminent wichtigen Suat Serdar. „Dass die personelle Situation ausschlaggebend ist für Automatismen und Torgefahr, ist ja unbestritten“, argumentiert der Trainer. Auch deshalb würde sich die Mannschaft, Grund Nummer zwei, derzeit weniger Chancen erspielen.
Hinzu kommt: „Wir haben aktuell keine super Chancenverwertung“ – Grund Nummer drei. Beim Spiel in Mainz hatte Schalke in 90 Minuten drei Torgelegenheiten – sie wurden ausgelassen. Wagner: „Dadurch, dass wir gerade nicht in Führung gehen, haben wir nicht so viele Räume, und auch deswegen werden es weniger Torchancen.“
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Für Schalkes Trainer ist das aktuelle Manko erklärbar: In den zurückliegenden vier Bundesligaspielen erzielten die Königsblauen nur ein Tor – durch Ahmed Kutucu beim 1:1 gegen Paderborn. Mittlerweile fehlen auch die Erfolgserlebnisse.
Durchbrochen werden soll dieser Kreislauf mit der Rückkehr von Suat Serdar, der nach seiner schmerzhaften Sprunggelenkprellung beim kommenden Heimspiel am Samstag (18.30 Uhr/ Sky) gegen RB Leipzig wieder zur Verfügung stehen könnte. „Bei Suat haben wir Hoffnung, dass es wieder geht, ohne dass wir das im Moment genau sagen können“, berichtet Wagner. Nach dem trainingsfreien Dienstag wird Serdar aber nicht vor Mittwoch einen Versuch wagen – am Montag trainierte er noch nicht.
Profitieren würde von Serdars Rückkehr ganz sicher auch Amine Harit, der mit dem deutschen Nationalspieler in der Hinrunde ein kongeniales Mittelfeld-Duo gebildet hat – beide sind dicke Kumpel, beide verstehen sich auf dem Platz nahezu blind. Auch bei Harit stellte Wagner zuletzt das aktuelle Defizit der Schalker Mannschaft fest: „Dass wir auch von seiner Position in den nächsten Wochen mehr Leichtigkeit brauchen, ist gar keine Frage.“
Schalke-Trainer Wagner hofft auf Rückkehrer
Wagner will sich nicht wegducken vor den aktuellen Problemen, die für ihn „relativ simpel zu erklären“ seien. Auch das gehört zu seinem Lösungsansatz: „Es ist wichtig, das klar anzusprechen.“ Deswegen hat er das auch in der Mannschaft thematisiert und ihr aufgezeigt, dass es in der Hinrunde schon einmal eine Phase mit drei sieglosen Spielen gab (damals mit zwei Punkten aus den Partien gegen Köln, Hoffenheim und Dortmund). Solange die Leichtigkeit fehlt, verbucht David Wagner jetzt auch einen mühevoll erkämpften Punkt wie in Mainz als Gewinn, aber dieser Zustand ist für ihn nur der aktuellen Schwere geschuldet. „Wir wollen wieder dahin kommen, dass wir einen Ticken dominanter auftreten und mehr Möglichkeiten kreieren“, verspricht der Schalke-Trainer: „Aber dafür wäre es hilfreich, wenn der eine oder andere Spieler in den nächsten Wochen zurückkommt.“
Als erstes Suat Serdar – er soll die Leichtigkeit zurückbringen.