Hamburg/Fuente Alamo. Jonjoe Kenny ist für Trainer David Wagner wichtig, bei den Fans beliebt, aber vermutlich am Ende der Saison nicht bei Schalke zu halten.
Wenn Jonjoe Kenny (22) sein erstes Halbjahr auf Schalke Revue passieren lässt, dann kommt er aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. “Es hat mir über alle Maßen gut getan, hierher zu kommen. Zu einem richtig großen Klub mit vielen Zuschauern, es ist unglaublich”, sagt der Engländer, den Schalke für diese Saison vom FC Everton ausgeliehen hat. Das Wichtigste, so Kenny, “habe ich aber dem Trainer zu verdanken: Er hat mir, gesagt, dass er an mich glaubt und dass ich meine Leistung hier bringen kann - das hat mir total geholfen.”
Jonjoe Kenny ist einer der Schalker Fanlieblinge
David Wagner hatte den Rechtsverteidiger, der in der Premier League noch nicht den Durchbruch geschafft hatte, im vergangenen Sommer in die Bundesliga geholt. Auf Schalke hat Kenny bisher alle Spiele mitgemacht und ist einer der Lieblinge der Fans. Mit seiner Spielweise erinnert er an Rafinha oder an Atsuto Uchida - Schalke hat wieder einen echten rechten Außenverteidiger. So könnte es weitergehen - eigentlich.
Schalke hat für Kenny keine Kaufoption
Denn wie es im nächsten Sommer mit Kenny weitergeht, ist nach dem derzeitigen Stand völlig offen. Natürlich würde Schalke ihn gerne behalten, aber das liegt nicht in der Hand von Jochen Schneider. Denn Schalke hat keine Kaufoption: Wenn der FC Everton den früheren englischen U21-Nationalspieler zurückfordert, guckt Königsblau in die Röhre. Dann war es das nach nur einem Jahr wieder mit dem guten Rechtsverteidiger auf Schalke.
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Weil inzwischen auch andere Klubs (angeblich Arsenal, Chelsea und Tottenham) auf Kenny aufmerksam geworden sind, sind mehrere Szenarien denkbar. Everton könnte sein Eigengewächs mit großem Gewinn verkaufen - da könnte Schalke nicht mithalten. Ebenso möglich, dass der Klub aus Liverpool dem Verteidiger selbst noch eine Chance gibt; mit Carlo Ancelotti als Trainer werden die Karten bei den “Toffees” gerade neu gemischt. Die für Schalke beste Variante wäre aber ein erneutes Leihgeschäft mit Everton - dafür müsste Kenny sagen, dass er in der Bundesliga bleiben will. Im Moment sagt er das (noch) nicht. “Das ist im Sommer ein Thema, wir sind erst im Januar”, erklärt der Profi: “Ich bin noch für fünf Monate hier auf Schalke und werde alles geben, was ich habe, um diesem Verein zu helfen.”
Die Premier League reizt Kenny
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Kennys Schalke-Versprechen hält derzeit nur bis zum Sommer.
Man spürt deutlich: Die Premier League reizt den 22-Jährigen nach wie vor. Zumal der FC Everton sein Klub ist, bei dem er schon als Kind gespielt hat. Ein bisschen kann man seine Haltung da sogar nachvollziehen.
Für Schalke kann es im Moment nur darum gehen, Kenny seine Entscheidung so schwer wie möglich zu machen. Der Junge fühlt sich sichtlich wohl innerhalb der Mannschaft. “Die Stimmung bei uns ist großartig, wir sind alle sehr eng miteinander”, schwärmt der Engländer, der mittlerweile auch schon ein paar Sätze Deutsch sprechen kann. “Jeder Spieler versucht, sich zu verbessern und das umzusetzen, was der Trainer von uns verlangt.”
Kenny genießt es, auf Schalke Stammspieler zu sein
Für seine persönliche Entwicklung hat Jonjoe Kenny auch David Wagner viel zu verdanken. Und das könnte tatsächlich sogar ein Grund sein, sich im Sommer weiter für Schalke auszusprechen. Denn Kenny macht kein Geheimnis daraus, wie sehr er es genießt, auf Schalke Stammspieler zu sein. “Ich will jede Minute spielen”, sagt er: “Ich will kein Spieler für die Bank sein, sondern ich will rausgehen und den Leuten zeigen, was ich kann.”
Auf Schalke kann er das. Ein halbes Jahr lang hat er das schon getan.