Essen. Laut einem Medienbericht hat der Noch-Schalker Alexander Nübel im Vertrag mit dem FC Bayern Einsatzgarantien. München bestätigt das nicht.
Die Diskussion um Bayern-Neuzugang Alexander Nübel reißt nicht ab. Sport1 will wissen, dass dem Noch-Schalker in seinem Vertrag mit den Münchenern Einsätze schriftlich zugesichert worden seien. Eine Quelle für diese Information nannte Sport1 allerdings nicht - und der Verein wollte die Information dem Sender auch nicht betätigen. Der FC Bayern München habe, so schreibt Sport1, mitgeteilt, dass der Klub sich zu Vertragsdetails nicht äußere.
Keine Bestätigung, kein klares Dementi von Hasan Salihamidzic
Tatsächlich hatte Sportdirektor Hasan Salihamidzic einen Tag zuvor genau zu eben dieser Frage Stellung bezogen. Er wollte nicht bestätigen, dass es eine Zusage an Alexander Nübel für Einsätze im Tor des FC Bayern München gebe. Ein klares Dementi konnte man aus den Aussagen aber auch nicht herauslesen. Lediglich einer Ausleihe des soeben verpflichteten Nübels erteilte Münchens Sportdirektor eine sehr deutliche Absage.
Die Spekulationen irren vor allem deshalb durch den öffentlichen Raum, weil es schwer vorstellbar scheint, dass sich ein junger, talentierter Torhüter freiwillig für zwei Jahre auf die Bank setzt – und sei es in München. Zumal der Klub immer wieder betont, den Vertrag mit Manuel Neuer möglichst bald um zwei Jahre verlängern zu wollen.
Grundsätzlich scheint eine Absprache, dass Nübel Einsätze garantiert bekommt, nicht von der Hand zu weisen: Dass große Klubs, die sich mehrere sehr gute Torhüter leisten können, beispielsweise Wettbewerbe aufteilen, ein Torwart also im Pokal oder International ran darf, ist schon vorgekommen.
Neuer lehnt es offenbar ab, Spiele an Nübel abzugeben
Die aktuelle Diskussion um Alexander Nübel wurde auch dadurch befeuert, dass die Sportbild berichtet hatte, dass Salihamidzic von Bayerns Stammtorwart Manuel Neuer in einem Vier-Augen-Gespräch verlangt haben soll, Alexander Nübel 15 Spiele zu überlassen, was Neuer ablehnte: „Ich bin kein Statist, sondern Protagonist, möchte immer spielen. Es ist nicht meine Entscheidung als Spieler, sondern die des Trainers. So wird es auch in Zukunft immer sein.“
Man ahnt, dass es spannend bleiben wird beim FC Bayern München. Bereits den verklausulierten formulierte Wunsch des neuen Vorstandes Oliver Kahn, Differenzen besser nicht öffentlich auszutragen, ignorierten Trainer Hansi Flick und Sportdirektor Hasan Salihamidzic bereits einen Tag darauf in einer fröhlichen, allgemein zugänglichen Kaderdebatte. Kahn wird es mit Fassung tragen, denn er ahnte bereits: „Das ist schwierig beim FC Bayern München.“ Der ehemalige Nationaltorhüter ist also gleich mehrfach als Moderator gefragt - bei den Führungskräften genau wie bei den Torhütern Alexander Nübel und Manuel Neuer. (fs)