Bremen. Aus Fehlern lernt man: Diesen Spruch setzten Schalkes Profis beim 2:1-Sieg in Bremen um und ließen sich in der Endphase nicht mehr abkochen.

Alleine schon ein Blick in die Gesichter der Schalker Profis reichte, um zu wissen, dass ihr Arbeitseinsatz in Bremen erfolgreich war. Joker Rabbi Matondo kam leicht hüpfend und ein Liedchen summend aus dem Spielertunnel Richtung Kabinentrakt, Amine Harit strahlte, Daniel Caligiuri jubelte. Schalke, wie es singt und lacht.

Daniel Caligiuri stellte nach dem wichtigen 2:1-Erfolg, der die Königsblauen weiter vom internationalen Geschäft träumen lässt, fest: „Wir haben uns clever angestellt, den Ball in den eigenen Reihen gehalten. Ich bin stolz auf die Mannschaft.“

Die Königsblauen spielten in der hektischen Endphase eiskalt die Uhr herunter - oft werden solche Dreier als „dreckige Siege“ eingestuft. Sportvorstand Jochen Schneider: „Ich habe das nicht als dreckig gesehen. Zu ,dreckig‘ gehören auch viele Fouls. Die haben wir nicht gemacht. Von daher würde ich es eher als clever bezeichnen.“

Der Fluch der Vorwochen, in denen Schalke sowohl gegen Fortuna Düsseldorf als auch gegen Aufsteiger 1. FC Köln in der Endphase jeweils zwei sicher geglaubte Punkte noch aus den Händen gleiten ließ, scheint besiegt. Caligiuri: „Man lernt auch aus den anderen Spielen. Du musst einfach in der Nachspielzeit jede Sekunde für dich herausholen, um den Sieg einzufahren. Und genau das haben wir gemacht.“

Der Deutsch-Italiener war an mehreren gefährlichen Situationen beteiligt. Trotzdem wurde es für Schalke in der Schlussphase noch einmal eng, nachdem die Bremer durch einen Abstauber von Yuya Osako (80.) zum Anschlusstreffer kamen.

„Wir haben in der zweiten Halbzeit nicht mehr so gespielt wie in der ersten Hälfte“, fasste Caligiuri zusammen, „aber ich bin froh, dass wir als Team alles rausgehauen haben. Ich bin sehr erleichtert nach dem Sieg.“

Ausrufezeichen an der Weser

Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider.
Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider. © dpa | Foto: Rolf Vennenbernd

Nach dem kleinen Rückschlag zuhause gegen Fortuna Düsseldorf (3:3) konnten die Schalker jetzt wieder ein Ausrufezeichen setzen. „Wir wollten da oben bleiben“, streicht Caligiuri heraus, „wir wollten an die guten Leistungen der letzten Wochen anknüpfen. Man hat in Bremen von Anfang an gemerkt, dass wir den Sieg wollten. Wir haben uns den Dreier bis zum Schluss erfightet.“ Jochen Schneider verteilte ein großes Kompliment an die S04-Profis, die mit großer Leidenschaft um jeden Ball kämpften.

Auch interessant

Schneider freute sich gleich über mehrere Ansatzpunkte. „Es waren bei mir zwei Aspekte: Wie wir die 16 Minuten ab dem 1:2 runtergespielt haben und nichts mehr zugelassen haben, da war eine Weiterentwicklung der Mannschaft erkennbar. Das zweite war, überhaupt in Bremen zu gewinnen.“ Für den Schalker Sportvorstand entwickelte sich am Samstag gegen 17.21 Uhr ein völlig neues Gefühl. „Ich fahre seit 20 Jahren nach Bremen und ich kann mich nicht daran erinnern, dort so oft gewonnen zu haben, egal ob mit Stuttgart, Leipzig oder im März mit Schalke. Dort herrscht stets eine besondere Atmosphäre, in der am Ende immer Druck aufkommt. Das haben wir vermieden und das war klasse.“