Wanne-Eickel/Gelsenkirchen. Der bei den Schalker Profis aussortierte Nabil Bentaleb hat ein positives Signal gesendet. Hat er eine weitere Chance verdient? Ein Kommentar.

Nabil Bentaleb, der noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2021 hat, gehört beim Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 zu den nicht mehr Erwünschten und war am Samstag der teuerste Regionalliga-Spieler Deutschlands. Auf dem schmuddeligen Rasen der Wanne-Eickeler Mondpalast-Arena bestritt der seit diesem Sonntag 25-jährige Algerier erstmals wieder ein Pflichtspiel, nachdem er wegen mehrerer Verfehlungen bei den Profis der Königsblauen aussortiert und am 2. September in Lyon wegen eines Meniskusrisses im rechten Knie operiert worden war.

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Für die Schalker Verantwortlichen, die Nabil Bentaleb von der Gehaltsliste haben wollen und am liebsten auch eine nette, nicht so sehr schmerzende Winter-Ablösesumme kassieren möchten, ist dies zunächst einmal eine gute Nachricht. Das Knie des Mittelfeld-Mannes schien der Belastung im Spiel gegen Rot-Weiss Essen 85 Minuten lang ohne Probleme standzuhalten, und, was vielleicht sogar viel wichtiger ist, der Aussortierte hatte offensichtlich Spaß in der Fußball-Viertklassigkeit. Der Mann, für den die Schalker 2017 fast 20 Millionen Euro an Tottenham Hotspur überwiesen haben. „Gerne wieder!“, sagte er der Bild-Zeitung.

Andere Schalker durften auch zurückkehren

Was bedeutet das?

Negativ: Nabil Bentaleb ist es egal, wo und für wen er spielt, solange sein Gehalt pünktlich auf seinem Konto landet.

Positiv: Nabil Bentaleb möchte sich empfehlen, gerne dort kicken, wo Fußballer hingehören, die so begnadet spielen können wie er. Er hat zumindest schon mal ein (kleines) positives Signal gesendet.

Nabil Bentaleb diskutiert in Wanne-Eickel mit Schiedsrichter Jonas Windeln.
Nabil Bentaleb diskutiert in Wanne-Eickel mit Schiedsrichter Jonas Windeln. © Thorsten Tillmann

Und da stellt sich die Frage, ob Nabil Bentaleb eine zweite Chance verdient hat. Eine solche scheint er jedoch beim FC Schalke 04 schon nicht genutzt zu haben, vielleicht auch die dritte nicht. Allerdings ist es doch wohl auch so, dass er vor allem Altlasten tragen muss.

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Lassen es die denn überhaupt nicht zu, dass ihm Schalkes Cheftrainer David Wagner, den der Krempel aus der vergangenen Saison überhaupt nicht jucken sollte, eine vierte oder sogar auch fünfte Chance einräumt? Schließlich durften andere, nachdem sie gravierende Böcke geschossen hatten, auch zurückkehren. Sie leuchten inzwischen sogar wieder. Wer etwa hätte in der vergangenen Saison von Amine Harit geschwärmt?