Bielefeld. Schalke-Trainer David Wagner geht fest davon aus, dass der 3:2-Zittersieg im Pokal in Bielefeld ein hilfreiches Puzzleteil im großen Ganzen ist.

Schalkes DFB-Pokalabend bei Arminia Bielefeld bot die ganze Bandbreite. Von schwungvoll-souverän bis fehlerbehaftet-zittrig. Trotzdem reichte es am Ende zu einem knappen 3:2 (3:0)-Erfolg und zum Achtelfinal-Einzug, der mit 702.000 Euro versüßt wird. „Sicherlich hatten wir nach hinten heraus auch etwas Glück. Letztlich ist das Glück bei den Tüchtigen. Und wir waren heute tüchtig“, bilanzierte S04-Trainer David Wagner, der sich über Tore von Alessandro Schöpf (16.) und Benito Raman (25.,31.) freute.

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Der Fußball-Lehrer sah „eine sehr gute erste Halbzeit“ seiner Mannschaft, „da war Zug drin, wir hatten viele klare Torchancen und hätten sogar noch höher führen müssen. Wir wollten es in den zweiten 45 Minuten routiniert zu Ende spielen.“ Bis zur 70. Minute ging das Konzept auf, danach verlor Schalke den Faden, so dass Bielefeld sich wieder aufrappelte und den Bundesligisten vor erhebliche Probleme stellte. Anstatt einen vierten Treffer nachzulegen, ist laut Wagner „das passiert, was in Bielefeld eintreten kann.“ Die Arminia kam durch Fabian Klos (72.) und Cebio Soukou (77.) zurück in die Partie, traf kurz vor dem Ende durch Andreas Voglsammer nur den Pfosten.

Schalke-Trainer Wagner: Weiterkommen verdient

Schalkes Trainer sieht die Achterbahn von der Alm als Puzzleteil im großen Ganzen. „Wir entwickeln uns weiter und dieses Spiel hilft und, denn die Jungs wissen jetzt, dass auch ein 3:0 seriös zu Ende gebracht werden muss und eine Partie nach einem Anschlusstreffer ganz schnell kippen kann.“ Wagner will mit seinen Jungs „über die letzten 20 Minuten genauso reden wie über die ersten 70 Minuten.“ Vieles war gut, einiges zum Ende hin schlecht. Wagner: „In der Endsumme war das Weiterkommen verdient.“

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Bielefelds Trainer Uwe Neuhaus, der früher mit der SG Wattenscheid in der Bundesliga spielte, räumte ein: „Natürlich bin ich etwas enttäuscht über die erste Hälfte. Da hat uns Schalke deutlich die Grenzen aufgezeigt. Mit dem 1:3 war der Glaube wieder da, mit dem 2:3 war alles wieder drin. Unser Ziel war es, dass die Zuschauer ein schönes Spiel sehen.“ Die Tatsache, dass die Arminen mit stehenden Ovationen verabschiedet wurden, gab den Verlierern trotz des Pokal-Ausscheidens ein gutes Gefühl. „In der ersten Halbzeit waren wir gar nicht richtig da, wir haben den Schalkern durch individuelle Fehler zwei Tore geschenkt. Zur Pause haben wir uns gesagt: Wir fangen bei Null an. Eine Verlängerung wäre durchaus möglich gewesen. Auf die zweite Halbzeit können wir aufbauen“, bilanzierte Bielefelds Mittelfeldspieler Marcel Hartel.

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S04-Profi Harit: "Wir müssen positiv bleiben"

Schalkes Profis zeigten sich selbstkritisch. Offensivmann Mark Uth, der an zwei Schalker Treffern beteiligt war, befand, „dass uns das so nicht passieren darf.“ Mittelfeld-Zauberer Amine Harit, der streckenweise überragend agierte und gar nicht vom Ball zu trennen war, bilanzierte: „Die ersten 70 Minuten waren sehr gut, wir haben viele Vertikalbälle gespielt und uns viele Chancen erarbeitet. Dann haben wir nachgelassen und ein paar schwierige Bälle gespielt und ein paar Fehler gemacht. Bielefeld hat gewartet und ist wieder herangekommen, aber trotzdem müssen wir positiv bleiben: Wir haben die nächste Runde erreicht.“