Gelsenkirchen. Die Schalker forderten in der 59. Minute des Revierderbys einen Handelfmeter. Doch den gab es nicht. War die Entscheidung richtig?
Die Pfiffe waren natürlich ohrenbetäubend, nachdem Borussia Dortmunds Thorgan Hazard den Ball während des Revierderbys in der 59. Minute im eigenen Strafraum mit der Hand berührt hatte. Die Schalke-Anhänger forderten einen Elfmeter. Die Schalke-Spieler ebenfalls. Und auch auf der Schalke-Bank sprangen alle Beteiligten wütend auf, um auf Schiedsrichter Felix Brych einzuwirken. Denn mit einem Strafstoß für die Königsblauen wäre die Partie vermutlich nicht 0:0 ausgegangen.
Auch interessant
Aber: Die Entscheidung von Brych war richtig. Das teilte am Sonntag jedenfalls die Sportliche Leitung der Elite-Schiedsrichter auf der Internetseite des Deutschen Fußball-Bundes mit. "Der Dortmunder Spieler Hazard ist nicht zur Abwehr auf den Ball orientiert", erklärt das Team. Dazu gehören der Vorsitzende Lutz Michael Fröhlich, Jochen Drees, der als fachlicher Projektleiter für den Bereich Video-Assistent zuständig ist, Florian Meyer, Jan-Hendrik Salver und Peter Sippel.
Sie meinen, dass Hazard, als der Ball auf ihn zukommt, versuche, den Arm aus dem "Gefahrenbereich" zu nehmen. Deswegen die Einschätzung: "Es handelt sich somit eindeutig um keine bewusste Aktion mit den Händen zum Ball. Ebenso liegt keine unnatürliche Vergrößerung der Körperfläche vor, um den Ball abzuwehren. Die Entscheidung weiterspielen zu lassen ist korrekt und wird von fachlicher Seite grundsätzlich unterstützt." Auch sei es richtig gewesen, dass der Video-Assistent nicht eingegriffen habe, "da der Schiedsrichter den Vorgang selbst wahrgenommen und in der beschriebenen Weise bewertet hatte".
Selbst die BVB-Profis rechneten mit einem Elfmeter
Die Schalker sahen das nach dem Schlusspfiff anders. “Vielleicht war’s dunkel im Keller”, spottete Sascha Riether, der Koordinator der Lizenzspielerabteilung. “Unserer Meinung nach war es ein Elfmeter. Ihm geht der Ball an die Hand, nicht aus kurzer Distanz, sondern es war richtig frei um ihn herum.”
Selbst die Dortmunder Spieler hatten das so beobachtet, berichtete jedenfalls Daniel Caligiuri. "Während der Unterbrechung habe ich bei Guerreiro und Hummels nachgefragt, die meinten: Es war ein Handspiel. Dann habe ich mich schon gefreut”, sagte er. (las)