Schalke-Trainer Wagner macht Alexander Nübel zum Kapitän
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Mittersill. Torwart Alexander Nübel wird den FC Schalke in der kommenden Saison als Kapitän anführen, Stambouli und Mascarell werden seine Stellvertreter.
Kurz vor der Abreise aus dem Trainingslager in Österreich hat Schalkes Trainer David Wagner am Samstag eine wichtige Entscheidung bekanntgeben. Alexander Nübel ist der neue Mannschaftskapitän der Königsblauen. Eine Entscheidung, die nach den Eindrücken aus dem neuntägigen Trainingslager zwar nicht ganz unerwartet kommt, in Summe aber doch überraschend ist. Der 22 Jahre alte Torwart trug zwar in den Testspielen gegen den FC Bologna (2:3) und den FC Villarreal (3:1) bereits die Kapitänsbinde, er hat aber erst 20 Bundesligaspiele für Schalke bestritten.
Hinzu kommt, dass der deutsche U21-Nationaltorwart zögert, seinen im Sommer 2020 auslaufenden Vertrag auf Schalke zu verlängern. Unter anderem hat der FC Bayern München ein Auge auf Nübel geworfen. Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider hatte bereits vor der Abreise ins Trainingslager klargestellt, dass der ehemalige Paderborner in diesem Sommer definitiv nicht verkauft und somit mindestens noch eine Saison auf Schalke spielen wird.
Starke Rückrunde von Nübel
Nübel, der seit Sommer 2015 auf Schalke spielt und lange Zeit hinter Ralf Fährmann die Nummer zwei war, ist erst zu Beginn der Rückrunde der vergangenen Saison Stammtorwart geworden. Aufgrund schwankender Leistungen von Fährmann hatte sich Schalkes damaliger Trainer Domenico Tedesco für einen Wechsel auf der Torwartposition entschieden. Mit starken Leistungen hatte Nübel einen großen Anteil daran, dass Schalke nicht noch tiefer in den Abstiegskampf rutschte und die Saison auf Tabellenplatz 14 beendete.
Wagner entscheidet sich im Trainingslager für Nübel
Am Freitag nach dem Testspiel gegen Villarreal, in dem Nübel eben wie schon vier Tage zuvor gegen Bologna die Binde trug, sagte Schalkes Trainer David Wagner noch: „Ich werde mir meine Gedanken dazu machen, ich werde auch noch ein paar Gespräche führen und dann den Kapitän und die zwei Vizekapitäne bestimmen.“ Der 47-Jährige ergänzte noch: „Wir haben ganz viele Spieler, die das Gen haben, mitanzupacken und mitzuführen. Wir haben vielleicht nicht den ganz herausragenden Leader, aber ganz viele, die die Bereitschaft dazu haben.“ Gut zwölf Stunden stand seine Entscheidung fest.
Einer der Vizekapitäne ist Benjamin Stambouli, der schon in der vergangenen Saison dieses Amt ausübte und Schalke in der Rückrunde meistens als Kapitän auf den Platz führte, weil Fährmann auf der Bank saß. Außerdem hat Wagner Omar Mascarell als weiteren Vizekapitän bestimmt. Der Spanier war einer der Verlierer der vergangenen Saison. Er kam mit großen Erwartungen von Eintracht Frankfurt, konnte diese aber zu keiner Zeit erfüllen. Erst unter Interimstrainer Huub Stevens bekam der Sechser regelmäßig Spielpraxis. Im Trainingslager in Mittersill wurde bereits deutlich, dass Mascarell, der in der Jugend von Real Madrid ausgebildet wurde, unter Wagner einen deutlich höheren Stellenwert als unter Tedesco hat.
„Ich freue mich sehr darüber, dass die drei Jungs unsere Truppe in der nächsten Saison führen werden. Ich sehe unsere Mannschaft in sehr guten Händen“, sagte Wagner auf der Schalker Vereinshomepage. Am Ende eines ergebnisoffenen Prozesses seien „Sozialkompetenz, sportliche Anerkennung und Erfahrung in diesem Verein“ die wichtigsten Kriterien gewesen.
Mannschaft wählt zwei Vertreter in den Mannschaftsrat
Stürmer Guido Burgstaller hatte in Mittersill mehrfach betont, dass die Kapitänsfrage in der Mannschaft kein großes Thema ist. Nach dem Test gegen Villarreal sagte er aber dieser Redaktion: „Wenn es der Alex werden sollte, dann passt das. Er ist ein guter Typ, ein feiner Kerl. Von daher hätte er es sich absolut verdient.“
Neben Nübel, Stambouli und Mascarell werden noch zwei weitere Spieler den Mannschaftsrat bilden. Die Entscheidung überlasst David Wagner aber der Mannschaft. Die besten Karten dürften Daniel Caligiuri, Bastian Oczipka, Guido Burgstaller und auch Weston McKennie haben, der sich mit 20 Jahren bereits das Amt des Kapitäns zugetraut hätte.
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