Essen. Friedhelm Funkel, ehemaliger Trainer von Benito Raman vermutet, dass der Neu-Schalker die Wohlfühlatmosphäre seines Ex-Klubs vermissten könnte.
Nach langwierigen Verhandlungen wechselte Benito Raman Anfang Juli von Fortuna Düsseldorf zum FC Schalke 04. Der Außenstürmer soll der in der Vorsaison harmlosen S04-Offensive neuen Schwung verleihen.
In der Bild äußerte nun sein ehemaliger Trainer Friedhelm Funkel Zweifel daran, ob Raman überhaupt eine Verstärkung für die Königsblauen ist: "Ich bin echt gespannt, ob und wie er seine Leistungen nun fortsetzen kann", sagte der Düsseldorf-Coach dem Blatt. "Benito muss sich auf Schalke erst einmal durchsetzen."
Erfolgreich bei der Fortuna
Das ist dem 24-Jährigen zumindest bei der Fortuna gelungen. Dort kam er in der abgelaufenen Spielzeit auf 31 Einsätze in der Bundesliga und stand dabei in 19 Begegnungen in der Startelf. Mit insgesamt 14 Torbeteiligungen (zehn Treffer, vier Vorlagen) trug Raman nicht unerheblichen Anteil an der starken Saison der Düsseldorfer, die auf Tabellenplatz zehn abschlossen.
Sein neuer Klub landete hingegen nur auf Rang 14. Funkel will den Wechsel von Raman aus sportlicher Sicht deshalb nicht unbedingt als Verbesserung beurteilen. "Die standen ja hinter uns in der Tabelle", meinte er zur Bild. "Warten wir mal ab, wie es nächste Saison wird."
Funkel: Raman braucht Wohlfühl-Atmosphäre
Einen seiner stärksten Auftritte zeigte der Belgier ausgerechnet auf Schalke - als Düsseldorf den S04 in der Veltins-Arena mit 4:0 bezwang. Raman steuerte einen Treffer und ein Assist bei. Laut Funkel sei der Stürmer ein Spieler, dessen Leistungen auch stark davon abhängen, ob er sich in seinem Umfeld wohlfühlt. So habe er dreimal pro Woche den Düsseldorfer Mental-Trainer Axel Zehle besucht. Ob er diese "Nestwärme", so nennt es Funkel, auch auf Schalke spürt?
Nach zähen Verhandlungen konnte Schalke Raman im Sommer aus der NRW-Landeshauptstadt loseisen. Am Ende bezahlten die Gelsenkirchener wohl gut zwölf Millionen Euro für den Rechtsfuß. Über die vorausgegangenen Offerten des Revierklubs hatte Funkel im Juni noch in der Bild gespottet: "Das erste Angebot waren sieben Millionen Euro, dafür geht der Löwen von Nürnberg zu Hertha. Der schießt pro Saison aber nur ein Tor." Mal abwarten, wie oft Raman in der kommenden Spielzeit für die Königsblauen trifft.