Gelsenkirchen. Das neue Führungsquartett des FC Schalke hat viele gute Absichten. Doch das Problem sind die Altlasten aus der vergangenen Saison. Ein Kommentar.
Der erste Eindruck war ein guter: Diese Männer scheinen genau zu wissen, was zu tun ist. Aber das muss noch nichts heißen, mit viel Ehrgeiz und besten Absichten waren schon viele andere Funktionsträger auf Schalke gestartet. Neu ist, dass es nun vier statt zuvor zwei sportliche Führungskräfte gibt. Sportvorstand Jochen Schneider, Trainer David Wagner, Kaderplaner Michael Reschke und Sascha Riether als neuer Koordinator der Lizenzspieler-Abteilung gaben sich tatkräftig und waren sich einig: Nichts soll mehr so schief laufen wie in der vergangenen Saison, in der die Königsblauen sogar den Abstieg befürchten mussten.
Riether "wie Sebastian Kehl"
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Und dafür wird Schalke 04 auf den Kopf gestellt. Vom Psychologen über Scouts bis zum Spielerbetreuer: Es wird nichts unversucht gelassen, um sich so professionell aufzustellen, wie es heutzutage nötig und in vielen anderen Vereinen längst üblich ist. Sascha Riether, Typ feiner Kerl, verhehlt zum Beispiel gar nicht, dass er sich an seinem Pendant bei Borussia Dortmund orientiert: „Wie Sebastian Kehl“ wolle er seine Rolle interpretieren, und warum auch nicht? Auch der BVB hatte aus einer schwierigen Saison seine Lehren gezogen – nachweislich mit Erfolg.
Einige Spieler müssen neue Vereine finden
Das Problem der Schalke-Chefs: Aus finanziellen Gründen können sie derzeit nur eingeschränkt handeln. Sie sind darauf angewiesen, dass nicht mehr erwünschte Spieler neue Vereine finden. Und im Idealfall entdecken sie selbst relativ günstige Neuzugänge, die voll einschlagen. Denn die vergangene Saison wirkt noch voll nach. Wenn man einmal den Anschluss verpasst hat, wird der Weg zurück nach oben schwerer als früher. Denn um die Europacup-Plätze bewerben sich immer mehr Klubs.
Immerhin sind die Schalker realistisch. „Die ersten Zehn sind zu Recht dort gelandet“, sagt David Wagner. „Und wir waren zu Recht nicht dabei.“ Das zu ändern, wird nicht mit ein paar guten Ansprachen möglich sein. Schalke 04 – das ist zurzeit Schwerarbeit.