Gelsenkirchen. „Wir haben gesehen, dass wir in dieser Region noch nicht so aktiv sind“, sagt Mathias Schober, der Sportliche Leiter Schalker Knappenschmiede.

Ahmed Kutucu ist das aktuellste Beispiel, dass es ein Spieler aus den Knappenschmiede zu den Profis des FC Schalke 04 geschafft hat – ein gebürtiger Gelsenkirchener. Für die Königsblauen ist es enorm wichtig, gerade in der näheren Umgebung Fußballer zu finden und zu formen. „Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, verstärkt im näheren Einzugsgebiet nach Talenten Ausschau zu halten“, sagt Christian Buchholz, der seit 2014 das Bindeglied zwischen den Knappen und den Kooperationspartnern ist. „Für uns ist es wichtig, in der Region gut vernetzt zu sein.“

Dieses Kooperationsnetzwerk wurde vom damaligen Schalker Nachwuchsdirektor Oliver Ruhnert aus der Taufe gehoben. „Schalke sollte zum Leuchtturm und die Marke Knappenschmiede mit dem Netzwerk nachhaltig gestärkt werden“, sagt Christian Buchholz.

Acht Klubs und ein Jugendleistungszentrum zählen zum Schalker Portfolio

In Zeiten, in denen alles immer internationaler wird, sieht auch Mathias Schober klare Prioritäten. „Natürlich sind punktuelle Verstärkungen aus dem Ausland hin und wieder möglich“, sagt der Sportliche Leiter der Knappenschmiede auf schalke04.de. „Das Hauptaugenmerk legen wir aber auf das Ruhrgebiet und Nordrhein-Westfalen.“

Schalkes ehemaliger Nachwuchsdirektor Oliver Ruhnert, der mit Union Berlin in die Bundesliga aufgestiegen ist.
Schalkes ehemaliger Nachwuchsdirektor Oliver Ruhnert, der mit Union Berlin in die Bundesliga aufgestiegen ist. © firo | Ralf Ibing

Mittlerweile zählt das königsblaue Portfolio neun Klubs: 1. FC Gievenbeck, Rot-Weiß Ahlen, SV Hüsten 09, FC Iserlohn, SuS Stadtlohn, TSV Marl-Hüls und VfB Waltrop. Hinzu kommen das Jugendleistungszentrum Emsland und seit Neuestem auch die Sportfreunde Hamborn 07 aus Duisburg. „Wir haben auf die Karte geschaut und gesehen, dass wir in dieser Region noch nicht so aktiv sind, wie wir uns das vorstellen“, sagt Mathias Schober.

Ein Emsland-Spieler für Schalkes U 15: Yigit Karademir

Eine Besonderheit ist die Partnerschaft mit dem JLZ Emsland, das der Sportliche Leiter als Tor zum Norden des Einzugsgebiets bezeichnet. „Hier haben wir ein anderes Konstrukt, weil das Jugendleistungszentrum selbst eine Vielzahl an Vereinen aus dem Emsland abdeckt und auch mit dem Drittligisten SV Meppen kooperiert“, sagt Christian Buchholz.

Seit einem Jahr existiert die Partnerschaft mit den Emsländern, bereits in diesem Sommer wird der erste Spieler zu den Königsblauen wechseln, nämlich der 14-jährige Yigit Karademir. „Wenn die Bedingungen stimmen, kann der Weg ab der U 15 in unserem Internat weitergehen“, sagt Mathias Schober.

Mathias Schober: „Allzu breit wollen wir uns nicht aufstellen“

Der erfolgreiche Austausch zwischen Schalke und dem Jugendleistungszentrum soll kein Einzelfall bleiben. Deshalb rüsten die Knappen ihr Schmiede-Netzwerk für die Zukunft. Die Wahl der Partner ist ein entscheidender Aspekt. „Allzu breit wollen wir uns nicht aufstellen, aber wir halten die Augen weiterhin auf“, erklärt Mathias Schober. Gezielte Expansionen sind, wie im Falle der Sportfreunde Hamborn 07, immer möglich. „Der Klub betreibt eine gute Jugendarbeit und ist der erste Partner aus dem Fußballverband Niederrhein“, sagt der 43-Jährige.